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Abschied (Eichendorff)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Joseph von Eichendorff
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Titel: Abschied
Untertitel:
aus: Sämmtliche Werke. 1. Band. Biographische Einleitung und Gedichte.
S. 383–384
Herausgeber:
Auflage: 2. Auflage
Entstehungsdatum: 1810
Erscheinungsdatum: 1864
Verlag: Voigt & Günther
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google und Commons
Kurzbeschreibung:
Erstauflage der Gedichte erschien 1837, Berlin: Duncker & Humblot
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Bild
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Bearbeitungsstand
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[383]       Abschied.
Im Walde bei Lubowitz.

O Thäler weit, o Höhen,
O schöner, grüner Wald,
Du meiner Lust und Wehen
Andächt’ger Aufenthalt!

5
Da draußen, stets betrogen,

Saust die geschäft’ge Welt,
Schlag’ noch einmal die Bogen
Um mich, du grünes Zelt!

Wenn es beginnt zu tagen,

10
Die Erde dampft und blinkt,

Die Vögel lustig schlagen,
Daß dir dein Herz erklingt:
Da mag vergehn, verwehen
Das trübe Erdenleid,

15
Da sollst du auferstehen

In junger Herrlichkeit!

Da steht im Wald geschrieben,
Ein stilles, ernstes Wort
[384] Von rechtem Thun und Lieben,

20
Und was des Menschen Hort.

Ich habe treu gelesen
Die Worte, schlicht und wahr,
Und durch mein ganzes Wesen
Ward’s unaussprechlich klar.

25
Bald werd’ ich dich verlassen

Fremd in der Fremde geh’n,
Auf buntbewegten Gassen
Des Lebens Schauspiel seh’n;
Und mitten in dem Leben

30
Wird deines Ernst’s Gewalt

Mich Einsamen erheben,
So wird mein Herz nicht alt.