Die Rheingauer Glocken

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: Emil Rittershaus
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Die Rheingauer Glocken
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 1, S. 7
Herausgeber: Ernst Keil
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1878
Verlag: Verlag von Ernst Keil
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


[7]

Die Rheingauer Glocken.

Wo’s guten Wein im Rheingau giebt,
Läßt man den Mund nicht trocken.
Drum, wer ein schönes Tröpfchen liebt,
Beacht’ den Klang der Glocken!
Merk’, ob du hörst den vollen Baß,
Ob dünn und schwach der Ton summ’!
Wo edle Sorten ruh’n im Faß,
Da klingt es: Vinum bonum!
     Vinum bonum! Vinum bonum!

Doch wo die Rebe schlecht gedeiht,
Muß man die Aepfel pressen;
Da wird gar klein die Seligkeit
Dem Zecher zugemessen.
Der Trank ist matt; das Geld ist rar.
Man spart’ an Glock’ und Klöppel -
Und von dem Thurm hört immerdar
Man Eins nur: Aeppelpäppel!
Aeppelpäppel! Aeppelpäppel!

Mein Sohn, wo du den Ton vernimmst,
Da kann dein Herz nicht lachen,
Da rath’ ich, daß du weiter schwimmst
In dem bekränzten Nachen,
Doch wo das Baßgeläut’ erscholl,
Da kehre nicht, mein Sohn, um,
Da labe dich, der Andacht voll,
Und singe: Vinum bonum!
     Vinum bonum! Vinum bonum!

Emil Rittershaus.