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Verse auf ein kleines Kind

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Hugo von Hofmannsthal
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Titel: Verse auf ein kleines Kind
Untertitel:
aus: Gedichte, S. 46
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum: 1897
Erscheinungsdatum: 1922
Verlag: Insel Verlag
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: UB Bielefeld und Commons
Kurzbeschreibung:
Erstdruck in: Wiener Allgemeine Zeitung (Wien), Osterbeilage 1898
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Bearbeitungsstand
fertig
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VERSE AUF EIN KLEINES KIND


Dir wachsen die rosigen Füße,
Die Sonnenländer zu suchen:
Die Sonnenländer sind offen!
An schweigenden Wipfeln blieb dort

5
Die Luft der Jahrtausende hangen,

Die unerschöpflichen Meere
Sind immer noch, immer noch da.
Am Rande des ewigen Waldes
Willst du aus der hölzernen Schale

10
Die Milch mit der Unke dann teilen?

Das wird eine fröhliche Mahlzeit,
Fast fallen die Sterne hinein!
Am Rande des ewigen Meeres
Schnell findest du einen Gespielen:

15
Den freundlichen guten Delphin.

Er springt dir ans Trockne entgegen,
Und bleibt er auch manchmal aus,
So stillen die ewigen Winde
Dir bald die aufquellenden Tränen.

20
Es sind in den Sonnenländern

Die alten, erhabenen Zeiten
Für immer noch, immer noch da!
Die Sonne mit heimlicher Kraft,
Sie formt dir die rosigen Füße,

25
Ihr ewiges Land zu betreten.