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ADB:Börne, Ludwig

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Artikel „Börne, Ludwig“ von Moriz Carrière in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 3 (1876), S. 164–173, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:B%C3%B6rne,_Ludwig&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 06:45 Uhr UTC)
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Band 3 (1876), S. 164–173 (Quelle).
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Börne: Ludwig B., geb. 6. (nicht 18. oder 2.) Mai 1786, † 12. Febr. 1837. Ein Tagesschriftsteller ersten Ranges, der die Leiden und Forderungen seiner Zeit abspiegelte und seine Eindrücke und Einfälle mit rücksichtsloser Aufrichtigkeit in einer Mischung von Witz und Wehmuth aussprach, die ihnen ein dauerndes künstlerisches Gepräge gab. Etwas rascher als in der Nation vollzog sich in ihm, dem Einzelnen, der Uebergang Deutschlands von einer blos litterarischen zur vorwiegend politischen Existenz; im Kampf erhitzte er sich von spielendem Humor zu verbitterter Leidenschaftlichkeit und schloß mit elegischem Ernst sein Tagewerk ehe das Ziel erreicht war, doch von den mitlebenden Parteigenossen und der nachstrebenden Jugend dafür gewiß nicht unter seinem Verdienst bewundert und verehrt. Die Licht- und Schattenseiten seines Wesens, sein günstiger [165] und nachtheiliger Einfluß stehen in engstem Zusammenhang mit der Geschichte der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts. Als Löb Baruch ward er in Frankfurt am Main geboren. Vater und Großvater waren jüdische Geschäftsmänner, als finanzielle Agenten an kleineren Höfen thätig. Er erblickte das Licht in jener engen Gasse mit den nach vorn überragenden hohen dunkeln Häusern, in denen damals die Juden wohnen mußten, deren Ehen noch jährlich auf 14 beschränkt blieben, deren Stellung in der Gesellschaft eine gedrückte und verachtete war. Im eigenen Hause ward der Knabe durch manche Kränkung in sich selbst zurückgescheucht und in der talmudistischen Ueberlieferung erzogen; doch suchte ein verständiger Hauslehrer ihn humaner auszubilden, und seine hervorstechenden Anlagen wie seine körperliche Schwächlichkeit wurden der Anlaß daß er studiren sollte. Mit dem vierzehnten Jahre kam er in ein Institut des Professor Hetzel in Gießen und damit in ein freieres behaglich angeregteres Leben; ja dies wurde ihm bald in viel reicherem Maße zu Theil, da er gegen Ende 1802 in das Haus des angesehenen Arztes Marcus Herz zu Berlin aufgenommen wurde, um unter dessen Leitung einen medicinischen Cursus an den klinischen Anstalten zu beginnen. Herz starb bereits 1803, und es war mehr die geistige Atmosphäre Berlins und die gesellige Bildung eines Hauses, in welchem W. v. Humboldt und Fr. Schlegel verkehrten, als die Naturwissenschaft was auf B. einflußreich ward. Es kam hinzu daß er für die damals 38jährige Frau Henriette Herz mit der hinreißenden Gewalt einer ersten Neigung sich entbrannt fühlte. Sie war durch ihre strahlende junonische Schönheit wie durch ihren Geist berühmt, er schrieb bald in sein Tagebuch, daß er sie ganz anders als seine Mutter oder seine Schwester liebe; Verstand und Gefühl stockten in seiner Brust, er wünschte sich den Tod und war doch von ihrer Nähe beseligt; er gestand nach dem Tode ihres Mannes der Wittwe seine Empfindungen; „nach Jahren wollen wir von der jetzigen Zeit sprechen“, sagte sie begütigend; er suchte sich Arsenik zu verschaffen, beruhigte sich aber allmählich, und fand nun eine mütterliche Freundin in der Angebeteten, die ihm, als er sich 1804 nach Halle begab, Aufnahme bei Reil verschaffte. Die Stellen seines Tagebuchs, die dies Verhältniß betreffen, sind sammt den Briefen von der Universität an Frau Herz erhalten und 1861 („Briefe des jungen Börne“, Leipzig bei Brockhaus) gedruckt worden; von leidenschaftlichem Stammeln zu Klarheit übergehend, zeigen sie in der Verwebung des weichen Gefühls mit dem Launenspiel der Gedanken bereits das große Talent des Darstellers. Wenn ihn dann bei Reil’s Vorträgen die Ausblicke in das Ganze der Natur besonders anzogen, so hörte er bei F. A. Wolf, bei Steffens und Schleiermacher philologische und philosophische Vorträge. So ward er in Berlin und Halle von freierer, im besten Sinn deutscher Bildung berührt und behielt lange Zeit eine Vorliebe für Preußen, für Friedrich den Großen. B. entschloß sich 1807 in Heidelberg Cameralistik zu studiren, da die Eroberung Frankfurts durch die Franzosen den Juden unter dem Fürsten Primas und späteren Großherzog es möglich machte das Bürgerrecht und damit eine Staatsanstellung zu erlangen. Er ging dann nach Gießen und promovirte unter Leitung von Professor Crome, der ihn zugleich in die Litteratur einführte, indem er Börne’s Dissertation „Ueber die geometrische Vertheilung des Staatsgebiets“ in seine Zeitschrift „Germanien“ (Band III) aufnahm. In Harl’s Zeitschrift „Cameral-Correspondent“ erschien 1809 Börne’s Abhandlung „Von dem Gelde“. B. erhielt 1811 eine Anstellung als Polizeiactuar in Frankfurt. Die Befreiungskriege gegen Napoleon erregten ihn zu patriotischen Aufsätzen im Frankfurter Journal; aber als der Senat wieder die Regierung der Stadt übernahm, da wurden die Juden wieder zurückgedrängt und der Actuarius mit einer Pension von 400 Gulden entlassen. So empfand er an sich das Geschick des siegreichen Vaterlandes, das um seine [166] Hoffnung auf Einheit und Freiheit schmählich betrogen ward, während das besiegte Frankreich sich einer parlamentarischen Verfassung und des Fortgenusses der socialen Errungenschaften der Revolution erfreute. Er galt als Gesinnungsgenosse von Arndt und Görres, und knüpfte auch persönliche Beziehungen mit diesen an. Die Judengemeinde hatte die Emancipation, die man ihr ohne weiteres wieder entzog, um 140000 Gulden erworben. B. entwarf für sie eine „Actenmäßige Darstellung des Bürgerrechts der Israeliten in Frankfurt“, Rödelheim bei W. Heidenheim 1816; sein Vater, damals einer der Vorsteher der jüdischen Gemeinde, war Mitglied einer Deputation an den Wiener Congreß, der auch die Gleichstellung für die Zukunft zusicherte. Eine Flugschrift „Für die Juden“ erschien dem Vater zu scharf, sodaß er sie nicht in die Oeffentlichkeit gelangen ließ; vielleicht ist einiges in die Blätter übergegangen, die B. gegen die Posse „Unser Verkehr“ erscheinen ließ. Er selber aber war den Lehren und Gebräuchen des orthodoxen Judenthums entfremdet und einem rationalen Deismus zugethan, wie ihn aufgeklärte christliche Geistliche predigen; er wollte nun als deutscher Schriftsteller wirken und nach keiner Seite beschränkt sein; 1818 trat er in der Stille zum Christenthum über und nannte sich Ludwig Börne. Er selbst stellte sich nun dem mattherzigen Zustand der damaligen Belletristik mit seiner Zeitschrift entgegen, die vom Juli 1818 bis Ende 1821 in zwanglosen Heften erschien: „Die Wage, Zeitschrift für Bürgerleben, Wissenschaft und Kunst“. Hier machten vornehmlich die Theaterrecensionen Aufsehen. Die scharfe Kritik, die er an den Schauspielern und Dichtern übte, die Freiheit mit der er das Vorzügliche einer Darstellerin wie der Lindner, einer Sängerin wie der Sonntag bewunderte, reizte zunächst die Leser an, die dann bald zu der Betrachtung geführt wurden, daß die echte dramatische Kunst nur in der Luft der Freiheit gedeihe. Wenn dann der Tell Schiller’s stolzer, trotziger, gebietender sein sollte, wenn Shakespeare’s Hamlet wegen seiner Thatlosigkeit ausgeputzt wurde wie ein träumerischer Schulknabe, so sah man bereits wie der moralisirend politische Eifer die ästhetische Einsicht beeinträchtigte. Am bedeutendsten in litterarischer Hinsicht ist die Bekämpfung der sogenannten Schicksalstragödie. B. weist namentlich bei Houwald das Sinnlose in der Erfindung, das Geschmacklose in der blümelnden Diction nach, während er in Grillparzer den echten Dichter erkennt. Wenn der Dichter den Menschen der Macht des Schicksals unterwirft, so muß dies eine sittliche Nothwendigkeit sein, keine blinde Naturgewalt; vollends im Wahnsinn, in der Willkür des Bewußtlosen einen Lenker und Ordner der Dinge aufzustellen, schien ihm eine arge Verwirrung; die Forderung daß das Schicksal nicht als ein äußerliches Verhängniß walte, sondern durch den Charakter selber und durch seine Thaten bereitet werde, lag nahe, doch hat er diese Folgerung nicht gezogen. Ueberhaupt möchte ich bemerken, daß die beliebte Vergleichung mit Lessing’s Hamburger Dramaturgie nicht Stich hält, noch weniger die der beiden Schriftsteller überhaupt. Denn abgesehen davon daß Lessing praktische Meisterwerke schuf, er war auch in der Kritik weit wissenschaftlicher als B., er folgte weit weniger seinen Einfällen, seine Urtheile ruhten neben umfassenderer Litteraturkenntniß auf einer philosophischen Bildung, deren B. ermangelte, und führte zur Begründung allgemeiner Principien, von denen dieser nichts weiß. Doch hatte Gentz nicht Unrecht, wenn er an Rahel schrieb, daß seit Lessing keine solchen Theaterkritiken erschienen, indem er die Wage überhaupt als das Geistreichste, Witzigste der damaligen Journalistik pries; und Rahel setzt vortrefflich hinzu: „Er ist scharf, tief, gründlich wahr, muthvoll, nicht neumodisch, ganz gelassen wie einer der guten Alten, empört, wie man soll über Schlechtes in der Kunst, und so gewiß ich lebe, ein sehr rechtschaffener Mensch.“ B. ist hier wie überall ganz subjectiv. Die herausfordernde Gelegenheit treibt ihn zur Darstellung, er gibt seine Eindrücke, [167] die Gedanken, die in ihm aufblitzen, er spitzt dieselben zu treffenden Pfeilen, er hat Gefallen an blendenden Antithesen, die oft nur halb richtig sind, und wie Jean Paul und Lessing veranschaulicht er gern den Gedanken durch ein Bild und sucht die Invective durch einen Witz erheiternd zu machen. Damit leitete er den Feuilletonstil ein, dem es dann mehr auf die eigene Geistreichheit ankommt, die er um eine Sache spielen läßt, als auf die Sache selbst; B. konnte es, weil er ein edler Mensch war; die Nachahmer schlachteten ihrer Eitelkeit auch was sie nicht verstanden zum Opfer. Ein anderes Element war der Kampf mit der Censur. Das trieb ihn die politischen Spitzen unerwartet hervorbrechen oder sie unter humoristischer Hülle andeutungsweise hervorschimmern zu lassen; das führte zu einem Stil der Anspielungen, der den Leser reizt den verbotenen Gedankengang selber einzuschlagen. Wahrhaftigkeit ist die Grundbedingung jeder Geistesgröße; ohne sie kann der Mensch seine Eigenthümlichkeit nicht geltend machen ; das fühlte B., und lehrte die Kunst ein Originalschriftsteller zu werden, indem er rieth ganz rücksichtslos seine Empfindungen und Urtheile niederzuschreiben. Er vergaß daß wir das Eigenartige zum Allgemeinmenschlichen läutern, uns mit der Errungenschaft der Menschheit in Zusammenhang setzen, unsere Ideen an den Ergebnissen der Wissenschaft prüfen und mit den höchsten Principien in Einklang bringen sollen. Er blieb aphoristisch, er kam weder zu einer Kunstschöpfung noch zu einer größeren wissenschaftlichen That. Es wäre ungerecht eines oder das andere zu fordern, aber viel ungerechter war es wie er die herrschenden Meister in beidem verkannte und schmähte. Er legte den politischen Parteimaßstab an Goethe und Hegel, und hatte keinen Sinn für die plastische Durchbildung und harmonische Vollendung, für die aus den Kämpfen und Stürmen gewonnene Ruhe des Dichters, da er selber nur in der Erregung des Momentes schrieb, er hatte keinen Sinn für die in sich geschlossene Systematik und logische Entwicklung des Denkers, da er selber nur in Aphorismen sich äußerte. Er verstieg sich bis zu der Phrase: „Goethe ist der gereimte Knecht, Hegel der ungereimte.“ Er hätte es tadeln mögen, daß beide eifriger bestrebt waren das Bestehende gut zu deuten, das Gute zu erhalten, das Vernünftige im Wirklichen zu begreifen, als das Volk zum Weiterschreiten und zum Kampf gegen die hemmenden Gewalten aufzurufen; aber er durfte nicht verkennen wie der Dichter des Faust, Werther, Wilhelm Meister mit Grund sich unseren geistigen Befreier nennen konnte, wie der Philosoph in der Rechtsphilosophie die Rechtsöffentlichkeit und die Volksvertretung für nothwendig erklärt hatte. Hätte er ein paar Jahre länger gelebt, wie würde er sich gewundert haben, daß die freiheitlichen Elemente der Hegel’schen Lehren tonangebend und leitend für die vorandrängende Bewegung in Deutschland wurden!

Während B. mancherlei Händel, die ihm Schauspieler anzettelten, mit Muth und Witz erledigte, hatten die politischen Betrachtungen in den ersten Heften der Wage so viel Anklang gefunden, daß ihm der Antrag ward das Staats-Ristretto, welches nun den Namen „Zeitung der freien Stadt Frankfurt“ erhielt, zu redigiren. Er that es zu Anfang 1819 vier Monate; die „Denkwürdigkeiten der Frankfurter Censur“ schildern den fortlaufenden Krieg, den er hier führte, mit all seinen Listen, Neckereien, Kleinlichkeiten; er verstand es in ernster Sache die Lacher auf seine Seite zu ziehen. Der Censor hieß Severus, und war Börne’s College im Polizeiamt gewesen. Wir denken mit Zorn zurück an die Unwürdigkeiten, die aller Orten in Deutschland so viele Jahre noch mehr durch unwissende als durch böswillige Beamte der deutsche Geist erleiden mußte. B. versuchte es mit einer Wochenschrift „Die Zeitschwingen“ im benachbarten Offenbach; das war noch das Gute der Kleinstaaterei, daß oft über der nahen Grenze ein besserer Wind wehte oder hier geduldet ward was dort [168] untersagt war. Allein die Bundestagsgesandten erwirkten bald von der Darmstädter Regierung die Unterdrückung des Blattes und B. selbst hielt es für gut, eine Rheinreise zu unternehmen. Bald nachher ging er auf einige Zeit nach Paris, war aber den Winter über wieder in Frankfurt. Am 22. März 1820 ward er plötzlich (auf preußische Requisition) gefänglich eingezogen und saß 14 Tage auf der Hauptwache, bis seine Unschuld an den Tag kam. In Darmstadt waren nämlich aufrührerische Schriften ausgestreut worden, und der Verbreiter hatte die Autorschaft ihm zugeschoben, den er zu Paris in Sicherheit wähnte. Mittlerweile war Cotta auf Börne’s glänzende schriftstellerische Begabung aufmerksam geworden und lud ihn nach Stuttgart ein um ihn für seine Blätter zu gewinnen, für die er dann thätig war; wir verdanken dieser Fahrt seine reizende Humoreske von der deutschen Postschnecke, die ihm zum Sinnbild der langsamen Fortbewegung des Volks ward. Bis Juni 1822 lebte er abwechselnd in Frankfurt, München, Stuttgart; hier soll ihm der schwäbische Diplomat Kölle zum „Eßkünstler“ gesessen haben. Dann ging er zum zweitenmale nach Paris. Die scharf und fein ausgearbeiteten Schilderungen dieser Stadt im fünften Band seiner gesammelten Schriften waren eine Frucht dieses Aufenthalts. Eine Freundin leistete ihm Gesellschaft; sie ist später als die Adressatin der Briefe aus Paris und durch Heine’s Buch über B. bekannt geworden. B. hatte Madame Jeanette Wohl kennen gelernt, als sie ein eheliches Verhältniß mit dem Rentier Otten gelöst, das ihr kein Befriedigung gewährte; – sie hatte ihren Mädchennamen wieder angenommen. Das geistreiche Gespräch zog beide zu einander hin, die gleiche Empfindungsweise knüpfte einen Seelenbund eigenthümlicher Art, wärmer als Freundschaft zu sein pflegt, und doch nicht die volle Liebe, sondern jene seltene sogenannte Platonische, welche die Gemüther verbindet ohne die Sinne zu überwältigen und zur organischen Vermählung zu führen. Es scheint daß ihr die Rücksicht auf eine altgläubige Mutter die Ehe mit dem Christen verbot, die auch für sie die Taufe erfordert hätte. Ihr Zimmer gewährte ihm den Hafen der Familie bei den Verdrießlichkeiten des öffentlichen und litterarischen Lebens, sie war seine Trösterin, Ermuthigerin, und ward bald die Pflegerin, welche seine Kränklichkeit bedurfte. Auf der Rückreise von Paris hatte er 1824 in Heidelberg einen Blutsturz; er erholte sich langsam, seine Lunge blieb angegriffen, so daß er den Sommer gewöhnlich in Bad Ems zubringen sollte. Er ward schwerhörig. Sein Siechthum bedurfte den Comfort, an den er gewöhnt war, und erschwerte es ihm von seiner Feder zu leben; er blieb auf diese Weise von seinem Vater abhängig, und dieser hätte ihn gern in einer Stellung zu Wien gesehen, die ihm Geld und Ehre geboten, aber das Opfer seiner Gesinnung auferlegt hätte. Schon 1821 begannen die Verhandlungen, Metternich und Gentz wußten das Talent zu schätzen. B. sollte mit Rang und Gehalt eines kaiserlichen Rathes in Wien leben ohne zu einem bestimmten Dienst verpflichtet zu sein; ja es ward ihm Censurfreiheit zugesichert. Allein er sah, daß gerade dies ihn zu seinem eigenen Censor machen mußte, und daß seine Feder für erkauft gegolten hätte auch wo er aus Ueberzeugung ein mildes oder anerkennendes Wort über österreichische Zustände schreiben würde. Er sah Wien nicht, sondern begleitete 1825 seinen Vater nur eine Strecke weit und kehrte nach Frankfurt zurück. Sein Vater starb und hinterließ ihm eine Rente, die ihm seine Unabhängigkeit sicherte.

1825 hielt er im Frankfurter Museum die berühmte Denkrede auf Jean Paul, die im Stuttgarter Morgenblatt erschien und mit seiner Erlaubniß in Erlangen besonders gedruckt wurde. Der politische Freisinn, das warme Gefühl, der reiche Witz dieses Dichters hatten ihm stets als Vorbild vorgeleuchtet, ohne daß auch bei ihm die Verquickung des Rührenden und Lächerlichen und die [169] Bilderspielerei in der Rede zur Manier geworden wäre; so preist er mit Begeisterung den Geist und das Herz des Dichters, der Freiheit und Gleichheit gepredigt, der das Trösteramt der Poesie für die Armen und Unglücklichen so edel geübt; von den Romanen, ihren Ideen, ihrem Kunstwerth wird nicht gesprochen. Nicht diesen größeren Werken, Jean Paul’s humoristischen und satirischen Kleinbildern zeitgenössischen Lebens hat B. selbst nachgeeifert. Einige dieser Art sind bereits genannt; das köstlichste „Der Narr im weißen Schwan“, dem beliebten Frankfurter Gasthaus, ist eine Perle unserer Litteratur. Dem jungen Freunde, der aus einer Reihe von Blättern der Oberpostamtszeitung die ganze Misère der deutschen Zustände in einer ergötzlichen Blumenlese veranschaulicht, stellt er den älteren Beamten gegenüber, einen Mann wie Deutschland viele hatte, die sich dem Staat auch in der Reactionszeit nicht entzogen, sondern in ihrem Beruf das Rechte thaten, gute Verwalter, pflichtgetreue Richter, auf die Zukunft hoffende, für sie ruhig arbeitende Ehrenmänner. B. läßt ihn auf den Werth der Bildung hindeuten, die Deutschland in den friedlich beschränkten Tagen ohne öffentliches Leben doch gewonnen hat; er läßt ihn sagen: „Vieles mag uns mangeln, wir haben eins, das uns Alles ersetzt: die Freiheit des Gedankens! … Heinrich lachte … Ja die Freiheit des Gedankens! Was nützt den Franzosen ihre freie Presse? Sie dürfen es sagen, daß deutsche Wissenschaft und Kunst hoch über französischer stehe, daß Shakespeare mehr sei als Corneille; aber sie sagen es nicht, sie vermögen es nicht zu denken. Oft wird die That durch den Willen beschränkt, aber so gewiß der Schatten dem Licht folgt, so gewiß folgt die That dem Willen, wenn er nur rein ist. Was wir wollen wird geschehen, früher oder später, wenn wir nur das Rechte und wenn wir es standhaft wollen. Der Bau des deutschen Landes wird einst vollendet werden und dann auf Jahrtausende gegründet sein“. – „Baron, Präsident, Hofrath! Darum also zufrieden? Vous êtes orfêvre, Monsieur Josse!“ sagt Heinrich, als er erfährt wer der Mitunterredner war. Dieser Schluß stört uns nicht, wir verargen es auch B. dem Kämpfer nicht, wenn er in der Hitze des Gefechts die Vorzüge des Gegners nicht ins Licht setzte; aber wie wohlthuend ist doch hier die allseitige Gerechtigkeit, eben weil sie in der Kunst das Rechte ist!

1827 besuchte B. Berlin, 1828 Hamburg. Hier übernahm der Buchhändler Campe den Verlag von Börne’s gesammelten Schriften; zur Sammlung selbst war er dort angetrieben worden. Er war eben eine Celebrität, und ward in Frankfurt von Durchreisenden besucht; so von Heine, der den damaligen Verkehr mit ihm trefflich beschrieben hat. Den Eindruck seiner gesammelten Schriften schildert Gutzkow nach eigenen Erlebnissen. „Vormehmlich auf die Jugend wirkte er bezaubernd. Diese Frische, dieser Witz, diese großartige Perspective in Welt- und Zeitanschauungen, die man auf der Schule kaum ahnte und die auf der Universität zu dem Verbotenen gehörte! Von den Fesseln des Systems sah man sich erlöst; die freie Ungebundenheit war doch zugleich zu einer in bunten Farben schimmernden Krystallisation der Darstellung kunstvoll verhärtet. Alle Formeln und Gesetze lösten sich hier vor der freien Gesetzgebung eines mächtigen Individuums auf, daß nicht aus dem Hörsaal, sondern aus dem grünen Walde der Erfahrung und der Geschichte heraustrat. Verklungene Debatten sah man hier wieder aufgenommen, ein patriotisch freier Sinn reagirte gegen die ästhetische Verflachung, in welche wir uns gegen die Zeit hin, wo die Juli-Revolution ausbrach, zu verlieren fürchten mußten.“ Man denke an Clauren’s Vergißmeinnicht und an die Theezirkel um das Lämpchen der Dresdner Abendzeitung, und man wird die erfrischende Zugluft zu schätzen wissen auch da, wo die mehr verleugneten als aufgelösten Gesetze zu Recht bestehen blieben.

[170] Als die Julirevolution ausbrach, war B. nach einem neuen Blutsturz leidend im Taunusbad Soden. Das Tagebuch über den dortigen Aufenthalt macht im 8. Band den Schluß der gesammelten Schriften. Es zeigt gerade in den Betrachtungen über Goethe’s und Schiller’s Briefwechsel weit mehr die Schranke als die Tüchtigkeit Börne’s. Er beklagt bei beiden den Mangel an Witz, als ob die Xenien nie gedichtet worden, und macht dabei die für ihn selbst charakteristische Bemerkung: „Das Lob braucht und verträgt den Witz nicht, der Tadel braucht ihn; der Witz macht ihn milder, erhebt den Aerger zu einem Kunstwerke.“ – Das politische Glaubensbekenntniß Börne’s gipfelt in der Frage: „Ist die Herrschaft oder die Freiheit als das Ursprüngliche, Bedingende anzusehen? Ist der Mensch frei geboren und die bürgerliche Gesellschaft nur eingeführt worden, daß sie die Freiheit wahre und schütze, wie der Becher den Wein, oder ist der Mensch zur Dienstbarkeit geboren und darf ihm nur so viel Freiheit verstattet werden, als er bedarf, seine Kräfte für den Dienst der Gesellschaft auszubilden und zu verwenden? Kurz es ist die Frage: ist der Staat Zweck oder der Mensch in ihm?“ Er entschied sich für das letztere. Das Zuvielregieren war ihm verhaßt, und man muß sich daran erinnern, wie lange den Deutschen der Staat vornehmlich durch die polizeiliche Beschränkung der eigenwilligen Bewegung empfindlich geworden, und wie unter der kleinlichen Bevormundung sich das ideale Freiheitsbewußtsein gebildet, das in der staatlichen Ordnung nicht sowol ein Gut, ein Mittel zur Erreichung hoher gemeinsamer Zwecke, sondern ein nothwendiges Uebel zur Abwehr von Verbrechen und Willkür sah, um Börne’s Worte zu würdigen, daß erst eine gewaltsame Entfeßlung vorhergehen müsse, ehe eine neue menschenwürdige Gesellschaft möglich werde; „Freiheit geht nur aus Anarchie hervor“. So drängte es ihn nach Paris zu reisen, wo das Volk den Thron der Bourbonen umgestürzt und das Signal einer Erhebung für ganz Europa gegeben hatte. Er schrieb vortreffliche Briefe, und die welche er auf der Reise und seit Spätherbst 1830 den Winter über an seine Freundin nach Frankfurt sandte, waren so geistreich und gaben ein so treues Bild wie die Fortbewegung der Juliwelle nach Belgien, Polen, Italien, Deutschland sein Gemüth erregte, wie er die Tagesereignisse in der Politik, in der Litteratur, das Theater und da vornehmlich Victor Hugo’s Dramen und die Sängerin Malibran mit seinem Herzensantheil und seinen witzigen Bemerkungen begleitete, daß der Gedanke nahe lag sie zu vervollständigen und zu veröffentlichen, sie als einen Gährungsstoff in die deutsche Nation zu werfen. So erschienen zwei Bände „Briefe aus Paris“. Sie machten großes Aufsehen. Den Einen gefiel der kühne Radicalismus, die satirische Lauge, die an Juvenal und Swift erinnerte, den Andern gaben die leidenschaftlichen Schmähungen Anstoß, die Deutschland im Contrast mit dem verherrlichten Frankreich mißhandelten; sie sollten aufstacheln, zürnende Liebe hatte sie eingegeben; aber wenn nicht bloß die Geduld als die Göttin der Schildkröten und der Deutschen angerufen ward, nicht bloß Goethe als der graue Staar im deutschen Auge bezeichnet war, ein bischen Horn, das man beseitigen müsse, wenn von der Drehkrankheit der deutschen Schafheerde und ihrer Lakaiennatur geredet ward, wenn er die Behandlung des Bürgermeisters Behr in Würzburg nicht schändlich nennen wollte, das wäre zu matt, sondern deutsch, wenn er nicht blos Gewalt predigte um die Republik einzuführen, sondern auch die Göttinger Aufständischen tadelte, daß sie nicht die Bibliothek verbrannt, oder den Satz aufstellte, daß ein Volk seinen König verjagen möge, dessen Nase ihm nicht gefällt, so ging das Andern über den Spaß, und es erfolgten von Meyer und Wurm in Hamburg, von Willibald Alexis in Berlin grobe Antworten, die dann B. in den folgenden Bänden mit einem Register von Schimpfworten erwiederte. In welchem Ton er angegriffen war, beweist [171] der Titel des Schriftchens „Gegen Börne, den Wahrheit-, Recht- und Ehrvergessenen Briefsteller aus Paris“ ; Gabriel Rießer schrieb dagegen: „Börne und die Juden“, Altenburg 1831. B. selbst behauptet, daß nur der Schmerz der Liebe ihn angetrieben hat die Mäßigung, die immer noch in seiner Gesinnung sei, aus seinen Briefen zu verbannen. Auf einer Reise im westlichen Deutschland – er hatte am 27. Mai 1832 dem Hambacher Fest beigewohnt – sei ihm die Theilnahme der Freisinnigen huldigend entgegengekommen – in der Pfalz, in Baden war es geschehen – ; er habe den Boden aufgewühlt, in den man nun die Saat streuen könne; er müsse das Volk schelten wie ein Kind, um es auf den rechten Weg zu bringen. Wenn dann die Zeit komme, daß seine Vorwürfe nicht mehr passen, werde er sie gern zurücknehmen. „Ich weiß das unverdiente Glück zu schätzen, zugleich ein Deutscher und ein Jude geboren zu sein, nach allen Tugenden der Deutschen streben zu können, und doch keinen ihrer Fehler zu theilen. Ja, weil ich als Knecht geboren, die Sklaverei kennen gelernt, darum liebe und verstehe ich die Freiheit mehr und besser als ihr. Weil mein Geburtsort nicht größer war als die Judengasse, darum genügt mir nur das große Vaterland so weit seine Sprache klingt.“ Im fünften und sechsten Band ist B. der Anwalt der in Deutschland Verfolgten geworden; Berichte über allerlei Unwürdigkeiten, Nörgeleien, Brutalitäten laufen bei ihm ein, und ohne sie weiter zu prüfen sendet er sie mit seinen ätzenden Bemerkungen in die Oeffentlichkeit hinaus, er ist der Buchführer aller Niederträchtigkeiten und Abgeschmacktheiten der Reaction. Man kann überhaupt sagen, daß er die Würde des freien Mannes gegenüber einer kleinlichen, bevormundenden und hemmenden Machthaberei vertreten hat, gereizt, bitter, leidenschaftlich, ja, aber weder ohne Grund noch ohne Erfolg. Gervinus war B. heftig entgegengetreten, weil derselbe ohne erreichbare Ziele ruhig zu erstreben „mit wildem Radicalismus Revolution gepredigt und die besonnene Reform, die maßhaltende Kraft, die das gute Alte wahrt und das gute Neue daran entwickelt, für verwerfliche Halbheit erklärt habe, und wir leiden heute noch daran daß so Viele die Freisinnigkeit nur in der Opposition gegen die Regierung sehen, auch wenn diese die liberalen Ideen ausführt. Aber in der Geschichte des 19. Jahrhunderts bekannte Gervinus selbst: wie sehr man diese leichtbewegliche Litteratur hinter die ernste Arbeit der deutschen Wissenschaft in Hegel und Schleiermacher, Savigny und Grimm zurücksetzen möge, man müsse doch eingestehen, daß in den großen Kämpfen und fortschreitenden Strebungen der Zeit ohne die kecken und neckischen Scharmützel dieser Plänkler die schwerwuchtige Phalanx nur spät oder kaum zum Gefecht gekommen.

Börne’s leidender Zustand veranlaßte seine Freundin nach Paris zu ziehen. Mit einem gleichgesinnten Freunde, Namens Strauß, verheirathet, widmete sie sich der Pflege und Erheiterung des verehrten Freundes. Die Anzüglichkeiten, die Heine hiergegen äußerte, widerrief er nach einem Duell mit Strauß. B. hatte es getadelt, daß Heine dem demagogischen Wühlen und dem Verkehr mit den Flüchtlingen sich entziehe, daß ihm die Kunst höher stehe als die Politik, daß er in der Freiheit und Wahrheit nur das Schöne liebe. Das konnte der Dichter sich gefallen lassen. Er that es und stellte seinen sinnlichen Hellenismus dem grämlichen Nazarenerthum Börne’s, und der einseitigen Betonung der Gesinnungstüchtigkeit das Stichwort Tendenzbär gegenüber: kein Talent, doch ein Charakter. Wenn er von B. sagte: „Er war kein olympischer Gott, kein Heros, aber er war ein guter Schriftsteller und großer Patriot“, und wenn er ihn mit dem Engländer William Hazlitt, dem Franzosen Paul Courier zusammenstellte, so wird man heute darin nicht mehr eine Herabsetzung, sondern eine recht ehrenvolle Zusammenstellung finden.

[172] Selbst die freisinnige Kritik auf religiösem Gebiet, wie sie David Friedrich Strauß übte, war B. bedenklich, weil er meinte daß sie von der politischen Arbeit abziehe; er selber aber gab einer religiösen Stimmung Raum, die einen verklärenden Schimmer über seine letzten Lebensjahre voll körperlichen Leidens und schmerzlicher Empfindung der Weltlage warf. Die Verbindung von politischem Radicalismus und religiöser Gluth in den Worten eines Gläubigen von Lamennais machte tiefen Eindruck auf ihn; er übersetzte das Buch im Ton der Bibelsprache. Er schrieb selbst französisch in dem „Réformateur“, den Raspail herausgab, religiöse und politische Betrachtungen ineinanderwebend, so daß er selbst der Hinwendung zum Katholicismus verdächtigt wurde. Man muß Gott fürchten um die Menschen nicht zu fürchten, das war sein Grundsatz. Er gab selber drei Hefte einer Zeitschrift heraus, die er wie seine erste betitelte: „La balance“. Er wollte deutschen und französischen Geist darin vermitteln, die Franzosen zum Verständniß des deutschen Wesens anleiten; ich erwähne die Parallele zwischen Uhland und Beranger. „Das deutsche Wesen, sagt er, gleicht den Hochalpen, sie haben das reinste Licht, andere Länder mehr Sonnenwärme; dort sind die Quellen der großen Gedankenströme. Den Deutschen eignet die schöpferische, den Franzosen die anwendende Kraft des Geistes; die deutschen Ideen und Erfindungen werden von andern Völkern nutzbar gemacht. Die Franzosen sind liebenswürdiger, die Deutschen achtungswerther. Die Lectüre von Beranger’s Liedern würde den Kampfzorn der Deutschen entwaffnen, wenn sie feindlich in Frankreich einfielen; wenn die Franzosen durch Kriegslust und durch Nationaleitelkeit noch einmal sich gegen Deutschland wenden, mögen sie von Uhland lernen, daß ein Volk welches seinen Ruhm in die Gerechtigkeit setzt, niemals unterjocht wird, und daß seine Freundschaft vortheilhafter ist als der Sieg selbst.“ Deutsches Gemüth und französischer Verstand, französische Energie im Zerstören des Verrotteten und deutscher Sinn im Aufbauen sollten einträchtig zusammenwirken zum Wohl der Menschheit, das war Börne’s Ideal. Er wollte nicht, daß unter dem Deckmantel des Deutschthums die Grundsätze der Freiheit als Franzosenthum bekämpft und verleugnet würden. Da Wolfgang Menzel, über dessen „Gallofobie“ er in der „Balance“ einen Artikel gebracht, ihn beschuldigt, daß er unter her Maske der Freiheit nur das Franzosenthum ausbreite, griff er, „müde wie ein Jagdhund“, noch einmal zur Feder, „nicht mit Dinte, wie andere, sondern mit Blut und Nervensaft schreibend“, seinen Schwanengesang oder sein politisches Testament, eine schwermüthige Ruhe über die energische Leidenschaft ausbreitend; „Menzel der Franzosenfresser“ ward sein Meisterwerk. Die Sache der Nationalität und der Humanität, Individualismus und Freiheitsliebe sollten im Einklang stehen, das war sein Ziel. Er wiederholte deutsch was er hierüber in französischer Sprache geschrieben, er widerlegte den Gegner gründlich und erklärte sich gegen alle, welche die Vaterlandsliebe zum Deckmantel nahmen um den Bund der Männer zu bekämpfen, die in allen Nationen gegen die Drangsale der Menschheit streiten. Indem er sich rechtfertigte, zog er die Summe seines Denkens und Wollens.

B. starb in Folge einer Grippe an seinem Brustleiden den 12. Febr. 1837. Er ward auf dem Père Lachaise zu Paris bestattet. Venedey und Raspail sprachen an seinem Grabe; der Bildhauer David modellirte sein Bild und ein Relief, Frankreich und Deutschland unter dem Segen der Freiheit sich die Hand bietend, für sein Denkmal. Das beste Bildniß Börne’s ist von Moritz Oppenheim in Frankfurt gemalt; es stellt ihn im Schlafrock und im Arbeitssessel dar und liegt den Kupferstichen zu Grunde. An seinem Geburtsshaus trägt die noch stehende Ostseite, die aber wol bald verschwinden wird, eine Gedenktafel ihm zu Ehren.

[173] „Die Wage“. Frankfurt 1818–1821. „Gesammelte Schriften“. 8 Bände. Hamburg 1829–1834. „Briefe aus Paris“. 1830–1834. 6 Bände. „Nachgelassene Schriften“. Mannheim 1844–1850. „Fragmens politiques et litéraires, précédés d’une note par M. de Cormenin“. 1842. „Gesammelte Werke“. Neue vollständige Ausgabe. Hamburg und Frankfurt 1862. 12 Bände.

Heinrich Heine über Ludwig Börne. 1840, und in dessen Werken. Karl Gutzkow, Börne’s Leben, 1840 und in dessen Werken.