ADB:Baldacci, Anton Freiherr von

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Artikel „Baldacci, Anton Freiherr von“ von Johann Baptist von Hoffinger in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 1 (1875), S. 780, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Baldacci,_Anton_Freiherr_von&oldid=- (Version vom 6. Mai 2024, 10:32 Uhr UTC)
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Baldacci: Anton Freiherr von B., österreichischer Staatsmann, aus einer alten während der korsischen Freiheitskämpfe gegen Genua aus Korsika nach Ungarn ausgewanderten Familie, zu Wien 1762 (nicht erst 1767) geb. und † 9. Juli 1841. Er war Zögling der Theresianischen Ritterakademie und diente dem Staate von 1781 bis 1839, zuletzt als Präsident des Rechnungsdirectoriums.

Gegen seinen Stammesgenossen Nagelnau[1] erfüllte ihn die glühendste Abneigung, ihm von den Deutschen als „göttlicher Hass“ zur Ehre, von den Franzosen als „monomanie réelle“ zu Last gerechnet. Durch diese Eigenschaft wurde er, der mit dem Grafen Philipp Stadion allein auch in den ärgsten Unglücksfällen ungebeugt blieb, die Seele des Widerstandes in den Kämpfen Oesterreichs von 1808[2] und 1809, nach deren unglücklichem Ausgang er mit Energie für Hebung des Unterrichtes und Ordnung der Finanzen als Vorbedingungen für eine erfolgreiche Wiederaufnahme des Kampfes mit dem Erb- und Todfeinde rastlos thätig war. Dafür hatte er die Genugthuung in den Freiheitskriegen 1813 bis 15 als Armeeminister durch ausgezeichnete Leitung der Heeresverpflegung nicht wenig zu dem Siege beizutragen und in Paris selbst das Ziel seiner jahrelangen Aufopferung zu erleben. In seiner letzten Diensteseigenschaft begründete er die officielle Statistik des Kaiserstaates durch Einführung der ersten amtlich statistischen Notizen.

Hormayr, Lebensskizzen aus dem Befreiungskr. I. 70. II. 55 und 434. – Wurzbach, Biogr. Lex. – Gräffer, Oestr. Nationalencycl.

[Zusätze und Berichtigungen]

  1. S. 780. Z. 22 v. o. l.: Stammesgenossen Napoleon. [Bd. 2, S. 798]
  2. S. 780. Z. 26 v. o. l.: 1805 (st. 1808). [Bd. 7, S. 794]