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ADB:Bock, Carl

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Artikel „Bock, Karl Ernst“ von August Hirsch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 2 (1875), S. 767–768, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Bock,_Carl&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 08:12 Uhr UTC)
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Bock: Karl Ernst B., Arzt, Sohn des Aug. Karl B., geb. 1809 in Leipzig, ging, nachdem er seine Studien daselbst beendet und die Doctorwürde erlangt hatte, 1831 nach Warschau, wo er der polnischen Insurrections-Armee seine Dienste als Arzt widmete. Nach Leipzig zurückgekehrt, beschäftigte er sich vorzugsweise mit anatomischen Arbeiten, wobei er seinen Unterhalt theils durch Vollendung mehrerer anatomischer Schriften seines Vaters, theils durch Repetitorien über Anatomie erwarb; 1839 wurde er zum außerord. Professor der Medicin an der Universität zu Leipzig, 1845 zum Professor der pathologischen Anatomie daselbst ernannt. Später trat sein akademisches Wirken fast ganz hinter populär-litterarischen Arbeiten im Gebiete der Gesundheits- und Krankheitslehre zurück und diese Thätigkeit hat B. bis zu seinem am 19. Febr. 1874 in Wiesbaden erfolgten Tode, trotz schwerer Erkrankung der Augen und der Brustorgane, an welchen er in den letzten Jahren seines Lebens litt, unverdrossen und – man darf wol sagen – erfolgreich fortgesetzt. – Eine wesentlich wissenschaftliche Bedeutung kommt den Arbeiten Bock’s nicht zu, sein Verdienst um die Heilkunde ist vorzüglich in den von ihm verfaßten, sehr instructiven Lehrbüchern („Handbuch der Anatomie des Menschen“, 2 Bde. 1838. 4. Aufl. 1849; „Anatomisches Taschenbuch“, 1839. 5. Aufl. 1864; „Handatlas der Anatomie des Menschen“, 1840. 6. Aufl. 1871; „Lehrbuch der pathologischen Anatomie“, 1852. 4. Aufl. 1861; „Lehrbuch der Diagnostik“, 1852. 4. Aufl. 1864) zu suchen, welche sich, wie die große Zahl der Auflagen derselben zeigt, einer bedeutenden Verbreitung und bei der studirenden Jugend einer außerordentlichen Beliebtheit erfreut haben. – Dem größeren Publicum ist B. durch seine populär-medicinischen Schriften (so namentlich zahlreiche Aufsätze in der Gartenlaube, „Das Buch vom gesunden und kranken Menschen“, 1863. 10 Aufl. 1875) u. a. bekannt und auch auf diesem Gebiete ist B. nicht ohne Erfolg thätig gewesen. [768] Er war ein durchweg ehrlicher, offener Charakter, Feind der Lüge und des Mysticismus, welche er mit den schärfsten Waffen bekämpfte, leider oft in einer Weise, welche sich mit der guten Sitte nicht vertrug und seine gesellschaftliche Stellung daher vielfach beeinträchtigte. Diejenigen, welche ihm näher standen, geben ihm das Zeugniß eines ganzen deutschen Mannes, erfüllt von Eifer für die Wahrheit und für das ächte Menschenthum.