ADB:Helmuth, Arnold

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Artikel „Helmuth, Arnold“ von Ferdinand Spehr in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 11 (1880), S. 709, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Helmuth,_Arnold&oldid=- (Version vom 2. Mai 2024, 02:32 Uhr UTC)
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Helmuth: Arnold H., Militärschriftsteller, am 1. Mai 1837 zu Stadtoldendorf im Herzogthum Braunschweig geboren, wo damals sein als Kreisgerichtsdirektor zu Blankenburg am Harze verstorbener Vater Justizamtmann war. Seine Jugendbildung erhielt er auf dem Gymnasium in Wolfenbüttel und dem Klostergymnasium in Magdeburg, auf welchem er das Abiturientenexamen bestand. Nach Besuch der Kriegsschule zu Erfurt trat H. als Secondelieutenant in das preußische Infanterie-Regiment Nr. 27 ein, besuchte vom October 1861 bis Juli 1864 die Kriegsakademie in Berlin, wurde Premierlieutenant und machte den Feldzug von 1866 mit, in welchem er am 3. Juli bei dem Kampfe im Walde von Benatek sich rühmlichst auszeichnete. Im J. 1867 zur Dienstleistung beim großen Generalstabe commandirt, wurde er mit topographischen Aufnahmen in Ostpreußen beschäftigt und später der historischen Abtheilung desselben zugetheilt. Im J. 1868 trat er zu seinem Regimente zurück, wurde im folgenden Jahre Hauptmann, machte den Feldzug von 1870 mit, in welchem er am 30. August bei Beaumont mit seiner Compagnie trotz schwieriger Gefechtslage den Angriff eines ganzen feindlichen Kürassierregiments glänzend zurückschlug und bei mehreren Gelegenheiten Beweise besonnener Tapferkeit und eines militärischen Blickes gab. Unter Versetzung zum Regiment Nr. 66 wurde H. zum ersten Adjutanten der sechsten Infanterie-Division ernannt und im J. 1871 dem großen Generalstabe zugetheilt, in welchem er bis Febr. 1875 als Sectionschef in der historischen Abtheilung thätig war. Im Novbr. 1874 zum Major im Generalstabe befördert, wurde H. im Febr. 1875 zur 22. Division als deren Generalstabsoffizier nach Cassel versetzt. Angestrengte Arbeiten und die Kriegsstrapazen führten einen leidenden Zustand herbei, gegen welchen H. vergebens Heilung suchte. Er starb unverheirathet, 41 Jahre alt in Carlsbad am 12. August 1878. Der Chef des Generalstabs der preußischen Armee, General-Feldmarschall Graf von Moltke, hat ihm einen ehrenvollen Nachruf gewidmet und seinen Verlust tief beklagt. – „Durch eine Reihe von Schriften über die Hauptmomente des letzten Krieges, welche aus von ihm gehaltenen Vorträgen entstanden sind, erweckte H. das Interesse für eine gerechte Beurtheilung dieser Zeit und die Lebendigkeit und Frische der Darstellung ist mit einer Präcision des Gedankenganges verbunden, daß man einen begeisterten Heldengesang vor sich zu haben glaubte und Kaiser Wilhelm sich veranlaßt sah, am Schlusse von Helmuths Vortrag über die Schlacht von Gravelotte in ergreifendster Weise selbst das Wort zu nehmen“. – Helmuths Schriften sind: „Geschichte des 4. Magdeburgischen Infanterie-Regiments Nr. 27“. 1869. – „Militärische Traditionen der Garnison Berg“. 1870. – „Die Schlachten von Vionville und Mars la Tour“. 1872. – „Die Garden am 18. August 1870“. 1873. – „Sedan“. 1874. – „Drei Vorträge über die Schlacht bei St. Privat – Gravelotte“. 1873. – „Geist und Form. Ein Wort über Truppenführung und Truppenleitung“. 1875. H. hatte Antheil an der Ausarbeitung der vom preußischen Generalstabe herausgegebenen ausführlichen Geschichte des deutsch-französischen Krieges in den J. 1870 und 1871.