ADB:Katzeler, Friedrich Georg Andreas von

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Artikel „Katzeler, Friedrich Georg Andreas von“ von Bernhard von Poten in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 15 (1882), S. 457, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Katzeler,_Friedrich_Georg_Andreas_von&oldid=- (Version vom 27. April 2024, 17:25 Uhr UTC)
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Katzeler: Friedrich Georg Andreas v. K., preußischer Generallieutenant, Enkel von Nikol. Andr. v. K. (s. u.), wurde am 24. Januar 1765 auf dem väterlichen Gute Grimminghausen bei Altena in der Grafschaft Mark geboren, † am 12. Juli 1834. Fünfzehn Jahr alt, wurde er von Friedrich dem Großen zum Cornet im Husarenregiment Hohnstock ernannt. Die Feldzüge von 1793 und 1794, in denen er in den Niederlanden den Orden pour le mérite erwarb und bei Kaiserslautern sich besonders auszeichnete, machte er als Lieutenant und Stabsrittmeister in Blüchers Husarenregiment, den Feldzug von 1806 und Blüchers Rückzug bis Lübeck als Major im Husarenregiment Pletz (Nr. 3) mit, bei Reorganisation der Armee erhielt er das Kommando des westpreußischen Ulanenregiments, bei Ausbruch des Krieges von 1813 das der Kavallerie der brandenburgischen Brigade. Blücher machte ihn zum Führer seiner Vorhut, mit welcher er bei Groß-Görschen focht, und die er als Nachhut, nachdem er bei Bautzen gekämpft, nach Schlesien zurückführte. Nach Beendigung des Waffenstillstandes kam er zu Yorks Armeecorps. Dieser empfing ihn, trotzdem K. mit Blücher innig befreundet war, mit günstigem Vorurtheil und übertrug ihm den Befehl seiner combinirten Avantgarde, wie der König solche aus allen Waffen zu bilden befohlen hatte. Da war K. an seinem Platze, ein listiger und lustiger Husar, wachsam und unermüdlich, tapfer bis zur Tollkühnheit, aber auch unbesonnen und mit einer ausgesprochenen Neigung zum Wohlleben, sein Küchenwägelchen wußte er vor Yorks Späherblicken stets früh genug in Sicherheit zu bringen. Was ihm an ruhiger Ueberlegung und sicherer Abwägung der Verhältnisse, sowie an Fähigkeit zur Führung von Geschäften abging, besaß sein Adjutant Reyher, der spätere Chef des großen Generalstabes, dessen Leistungen überall eintraten, wo bei K. etwas mangelte, so daß beide, stets Hand in Hand gehend, sich auf das Glücklichste ergänzten. Yorks Avantgarde, zuweilen auch nothgedrungen seine Nachhut, hat dann mit hoher Auszeichnung über die Schlachtfelder Schlesiens und Sachsens bis nach Möckern und, nachdem er hier verwundet war, vom Rhein über die Walstätten, welche in Frankreich die Etappen der Heuriche bildeten, nach Paris geführt. Im December 1813 General geworden, erhielt er, als 1815 von neuem Krieg bevorstand, die Bestimmung beim 5. Armeecorps, welches York unterstellt wurde, die Reservekavallerie zu führen, das Corps kam jedoch nicht zu kriegerischer Thätigkeit. Nach Friedensschluß wurde er Brigadekommandeur in Stettin und bald darauf Kommandeur der Danziger Division (bis 1818 Brigade genannt). 1825 trat er in den Ruhestand und lebte fortan auf seiner Besitzung Wittinfelde bei Elbing, wo er am 12. Juli 1834 starb.

Beihefte zum Militär-Wochenblatt, März 1861, S. 49 ff., 7. Heft 1873, S. 514, in der Lebensbeschreibung des General v. Reyher von v. Ollech.