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ADB:Langen, Eugen

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Artikel „Langen, Eugen“ von Franz Maria Feldhaus in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 53 (1907), S. 769–770, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Langen,_Eugen&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 08:30 Uhr UTC)
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Langen **): Eugen L., Ingenieur, Miterfinder des Gasmotors, Erfinder der Schwebebahn; war zu Köln am 9. October 1833 geboren. L. besuchte die Bürger- spätere Realschule seiner Heimath und studirte dann unter Redtenbacher in Karlsruhe Maschinenbau. Mitten im flotten Burschenleben lernte der 17jährige in Badenweiler seine spätere erste Frau kennen, die er noch vor der militärpflichtigen Zeit heimführte. Während er sein Jahr bei den Deutzer Pionieren diente, ward ihm der erste Sohn geboren. Seine Ingenieurlaufbahn begann L. auf der von seiner Familie gegründeten Friedrich-Wilhelmhütte bei Troisdorf, erfand hier den Etagenrost, ging dann aber zur Leitung der Zuckerraffinerie seines Vaters, Z. J. Langen & Söhne in Köln, über. Hier erfand er manche Verbesserungen, besonders sein Centrifugenverfahren zur Gewinnung von Zuckerplatten für Würfelzucker, unter Umgehung des Zuckerhutes. Darauf gründete L. mit Emil Pfeifer Zuckerfabriken unter der Firma Pfeifer & L. in Alsdorf und Euskirchen. In dieser Zeit verband L. sich mit Otto zur Erfindung des Gasmotors. Neben dieser industriellen Thätigkeit betheiligte er sich noch an der Gründung der Maschinenfabrik Grevenbroich und der elektrotechnischen Firma Spiecker in Köln.

Reges Interesse hatte L. stets für den Verein deutscher Ingenieure, dem er 1873 und 1880 auch vorstand. Bedeutend ist Langen’s Antheil am Zustandekommen des Haftpflicht- und – mit Klostermann, Werner Siemens u. A. – des Patentgesetzes. Mit den Jahren stieg seine Vielseitigkeit ins kaum Glaubliche. Allen möglichen Unternehmungen widmete er sich und – das wunderte allgemein – mit Erfolg. „Die Sache ist verfahren, das ist was für Langen“, sagten seine Freunde scherzhaft.

[770] L. war eine stattliche Gestalt von feinem Wesen. Obwohl ich ihn nur im letzten Jahre seines Lebens kannte, fesselte mich seine für einen alten Herrn ganz seltene Elasticität und sein edles Auge.

Besondere Liebe hegte L. für die technischen Einrichtungen seiner Heimath. In den letzten Jahren arbeitete er an seiner Erfindung der Schwebebahn. Doch mitten in der Arbeit raffte ihn am 2. October 1895 eine Herzlähmung in Köln dahin. Sein Sohn Peter L. leitet die Deutzer Gasmotorenfabrik, eine Tochter wurde die Gattin des Afrikareisenden Hermann v. Wißmann.

Mittheilungen der Familie an den Unterzeichneten. – Zeitschr. d. Ver. deutsch. Ingenieure XXXIX, 1245. – Hegener, Gedächtnißrede, Bonn 1896.

[769] **) Zu Bd. LI, S. 581.