ADB:Lory, Gabriel (1784 bis 1846)

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Artikel „Lory, Gabriel“ von Emil Blösch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 19 (1884), S. 208, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Lory,_Gabriel_(1784_bis_1846)&oldid=- (Version vom 3. Mai 2024, 01:26 Uhr UTC)
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Lory: Gabriel L., Kunstmaler von Bern. 1784–1846. Der einzige Sohn des Vorgenannten wurde den 11. Juni 1784 in Bern geboren. Schon als Knabe durch Schönheit auffallend, war er zum Künstler geboren und berufen. Sobald er den Pinsel zu halten vermochte, wurde er von seinem Vater zur Arbeit herangezogen und in Hand und Auge geübt. 13 Jahre alt soll er ein erstes Aquarellbild zur Ausstellung gebracht haben. Er theilte die Wanderungen und Wohnungswechsel des Vaters, und gab dann zuerst gemeinsam mit demselben die Sammlung von Ansichten der neuerbauten Simplonstraße heraus: „Voyage pittoresque de Genève à Milan par le Simplon“, Paris 1811. – Im J. 1808 besuchte er Paris und 1811 Rom und Neapel, sowol nach der Natur als in den Museen eifrig studirend. 1812 kam er nach Neuenburg, wo er sich verheirathete und während einiger Zeit eine Stelle als Lehrer des Zeichnens versah; doch machte er sich bald wieder frei und unternahm wiederholt größere Reisen. Im Sommer meistens in der Nähe von Bern in einem von ihm erworbenen Landhause wohnend, brachte er den Winter anfangs in Neuenburg zu, hernach, von 1834 auf 1835 und 1835 auf 1836, in Berlin, wo er auch am Hofe verkehrte und den Professorentitel erhielt, und zuletzt in Nizza. Eben von einer neuen Reise an den Rhein zurückgekehrt, starb er plötzlich am 25. Aug. 1846. Im Gegensatze zu seinem Vater zeichnete er sich durch gesellschaftlich feines Benehmen und geschäftliche Gewandtheit aus und erwarb sich auch ein nicht ganz unbedeutendes Vermögen. Auch er war fast ausschließlich Aquarellist in der oben geschilderten beliebten Manier seines Vaters. Glückliche Wahl des Standpunktes, gefällige Auffassung und geschmackvolle Ausführung erhoben seine Vedutenmalerei über das Niveau des Gewöhnlichen und machten ihn zu einem der bedeutendsten Vertreter der damaligen schweizerischen Landschafterschule. Neben seinen nicht zahlreichen aber sehr geschätzten Originalbildern gab er, bald in Gemeinschaft mit seinem Vater, bald mit einem Verwandten Moritz Lory, bald mit Anderen, eine Reihe von Schweizeransichten heraus, von denen wir außer den schon erwähnten noch die folgenden nennen: „Souvenirs de la Suisse“, Berne et Neuchatel 1815. „Voyage pittoresque dans l’Oberland Bernois.“ fol. Paris 1822. „Collection de costumes Suisses“ in 35 Blättern. „Voyage pittoresque dans la vallée de Chamounix et autour du Montblanc“, mit Text von Raoul Rochette, in 40 Blättern. Auch „Souvenirs d’Italie“, Paris 1833.

Quellen für Vater und Sohn: Neujahrsblatt der Künstlergesellschaft in Zürich für 1848, mit den beiden Porträts. – Füßli, Künstlerlexikon, IX. 727. – Nagler, Künstlerlexikon, X. 70–71. – Meusel, Neue Miscellanea, 1797 S. 573–78. – Berner Taschenbuch, Jahrg. 1853.