ADB:Rantzau, Daniel

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Artikel „Rantzau, Daniel“ von Gottfried Heinrich Handelmann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 27 (1888), S. 276–277, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Rantzau,_Daniel&oldid=- (Version vom 26. April 2024, 04:52 Uhr UTC)
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Rantzau: Daniel R., geb. 1529, Herr zu Deutsch-Nienhof (im holsteinischen Kreise Rendsburg, wo er in der Kirche zu Westensee begraben liegt), zu Woldenhorn (Ahrensburg im holsteinischen Kreise Stormarn) und zu Troiburg (im schleswig’schen Kreise Tondern), besuchte in früher Jugend (1544) die Universität Wittenberg und begleitete 1547 den Herzog Adolf von Schleswig-Holstein-Gottorp an den Hof des Kaisers Karl V., unter dessen Fahnen er fünf Jahre lang die Feldzüge in Italien etc. mitmachte. Um 1556 in die Heimath zurückgekehrt, ward er von Herzog Adolf zum Amtmann des verpfändeten hildesheimischen Amtes Peine bestellt und warb dort Söldner zum Kriegszug gegen Dithmarschen. Bei der Erstürmung Meldorfs am 3. Juni 1559 führte er eine Hauptfahne und ward schwer verwundet. Den größten Ruhm aber erwarb er sich als Feldhauptmann des dänischen Königs Friedrich II. in dem siebenjährigen, [277] sog. „Drei-Kronen“-Krieg gegen Schweden (1563–1570), welcher in den damals noch dänischen Provinzen jenseits des Sundes und in den benachbarten schwedischen Landschaften geführt wurde. Seine denkwürdigsten Thaten waren die Schlacht auf der Falkenberger Haide am Fluße Svarteraae (Provinz Halland), wo er mit 4000 Mann eine große Uebermacht von angeblich 24 000 Schweden schlug, am 20. October 1565, und sein Winterfeldzug nach Ostgothland 1567–68, wo er beim Ein- und Rückmarsch die gefährlichen Engpässe zu passiren hatte. Bei Belagerung der von den Schweden occupirten Festung Warberg (Halland) ward er durch eine Kanonenkugel getödtet, am 11. November 1569. Er war unvermählt; seine hinterlassene Braut Katharina v. Damme heirathete seinen Bruder Peter, mit dessen jugendlichem Sohn Daniel 1590 diese Linie erlosch.

Eine von der Kopenhagener Gesellschaft zur Beförderung der schönen Wissenschaften gestellte Preisaufgabe: „Lobrede auf Daniel Rantzau“ veranlaßte mehrere Preisschriften, von denen diejenige des Kopenhagener Professors J. Möller in den Kieler Blättern für 1819 Bd. II übersetzt ist.