ADB:Rycquius, Justus

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Rycquius, Justus“ von Richard Hoche in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 30 (1890), S. 63, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Rycquius,_Justus&oldid=- (Version vom 28. April 2024, 06:25 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Ryckaert, David
Nächster>>>
Ryff, Andreas
Band 30 (1890), S. 63 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand September 2013, suchen)
Justus Rycquius in Wikidata
GND-Nummer 124614159
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|30|63|63|Rycquius, Justus|Richard Hoche|ADB:Rycquius, Justus}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=124614159}}    

Rycquius: Justus R., auch Ryquius, Ricquius, Ryckius, Rickius, Ricx u. A., ursprünglich Josse de Rycke, Philologe und Poet des 16. und 17. Jahrhunderts. Er war in Gent am 6. Mai 1587 als Sohn einer angesehenen Familie geboren; der Vater hieß Jacob R., die Mutter Katharina war die Tochter des Mathematikers Joh. Stade. Den ersten Unterricht erhielt R. in der Heimath; später studirte er griechische und lateinische Sprache und die Rechte in Douay. 1606 ging er zur Fortsetzung seiner Studien nach Rom, wo er sich fast ausschließlich den Alterthumswissenschaften zuwandte, dann nach Venedig und Bologna. Einige Jahre später nahm er eine Stelle als Hofmeister und Bibliothekar bei dem Grafen Ludwig Saregi in Verona an und durchreiste von hier aus ganz Italien. Auf einer Reise von Rom nach Neapel hatte er das Mißgeschick, von Räubern überfallen und gänzlich ausgeplündert zu werden. In die Heimath zurückgekehrt (1615?), lebte er zunächst in Loewen; im J. 1624 wurde ihm ein Kanonikat in Gent übertragen. Noch in demselben Jahre aber folgte er einer aus Italien an ihn gelangenden Aufforderung des Cardinals Scipio Cobelluti, ging zunächst nach Rom, wo ihm Papst Urban VIII. das römische Bürgerrecht verlieh, und übernahm dann die Professur der Beredsamkeit in Bologna. Hier lehrte er mit außerordentlichem Erfolge, starb aber schon am 8. (10?) December 1627. – Von seinen wissenschaftlichen Arbeiten ist vornehmlich zu nennen der „Commentarius de Capitolio Romano“ 1617 (später auch wiederholt aufgelegt); außerdem veröffentlichte er eine große Zahl von meist auf Päpste, Cardinäle und andere hohe Personen bezüglichen Lobreden, Gedichten und Briefen. Nach seinem Tode erschien „Disquisitio de republica monstrosa Germanopoli“ 1647 und „Mars Germaniae perpetuus“ 1675.

Witte, Diar. biograph. (1627). – Andreae, bibl. belg. S. 604. – Sander, De claris Gandavensibus S. 63. – Swertius, Athen. Batav. S. 502. – Ein allerdings nicht vollständiges Verzeichniß seiner Schriften bei Rotermund VI, 2097.