ADB:Schütz, Wilhelm Moritz Stephan Ludwig

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Artikel „Schuetz, Wilhelm Moritz Stephan Ludwig“ von Julius Pagel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 33 (1891), S. 136, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Sch%C3%BCtz,_Wilhelm_Moritz_Stephan_Ludwig&oldid=- (Version vom 6. Mai 2024, 00:07 Uhr UTC)
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Schuetz: Wilhelm Moritz Stephan Ludwig S., Arzt, wurde am 9. Juli 1808 zu Münster geboren, woselbst sein Vater Mitglied des Regierungscollegiums war. Nach Uebersiedlung seiner Eltern nach Berlin besuchte er das Friedrich-Wilhelms-Gymnasium daselbst und erlangte bereits mit 15 Jahren die Reife für Prima. Doch bezog er aus Gesundheitsrücksichten erst 1824 die Universität zu Berlin, erlangte hier 1829 auf Grund seiner Inauguralabhandlung „de vino“ die Doctorwürde, diente sein Militärjahr als Compagnie-Chirurg ab, machte darauf eine längere wissenschaftliche Reise und ließ sich 1833 als praktischer Arzt in Berlin nieder. Nicht lange danach wurde er Assistent an der unter Leitung von Truestedt stehenden Heilanstalt für Kranke höherer Stände, wurde 1837 zum Stellvertreter der beiden Physiker von Berlin ernannt und im J. 1841 zum Assessor chirurgiae beim Medicinalcollegium der Provinz Brandenburg, bei dem er 3 Jahre später zum Rath avancirte. 1853 trat er in die wissenschaftliche Deputation für das Medicinalwesen ein und erhielt 1856 den Charakter als Geheimer Medicinalrath. Während der Jahre 1841–56 war S. Communalarmenarzt; er versah dies Amt mit besonderer Vorliebe. S., der am 22. Juni 1857 starb, war nicht bloß ein durch Humanität, Sinn für echte Collegialität und Tüchtigkeit, sondern auch durch hervorragende Bildung ausgezeichneter Arzt. Ueber die von ihm während mehrerer Choleraepidemieen gemachten Beobachtungen veröffentlichte er in Virchow’s und Reinhardt’s Archiv, Jahrgang 2, sowie als selbständige Brochure einige Berichte und statistische Uebersichten; auch interessirte er sich sehr für psychiatrische Studien. Als thätiges Mitglied verschiedener wissenschaftlicher Vereine (geburtshülfl. Gesellschaft, Gesellschaft für wissenschaftliche Medicin) hielt er mehrfach anziehende und belehrende Vorträge. Noch in seinem Todesjahre erschienen von ihm einige Aufsätze („Ueber das Klima von Nizza“, „Ueber die Heilwirkung der comprimirten Luft“) in der „Deutschen Klinik“.

Vgl. Biogr. Lexikon hervorragender Aerzte, herausgegeben von A. Hirsch V, 295.