ADB:Vietor, Justus

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Vietor, Justus“ von Johannes Kretzschmar in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 39 (1895), S. 688, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Vietor,_Justus&oldid=- (Version vom 5. Mai 2024, 11:56 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Vietor, Johannes
Band 39 (1895), S. 688 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Justus Vietor in der Wikipedia
Justus Vietor in Wikidata
GND-Nummer 104265736
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|39|688|688|Vietor, Justus|Johannes Kretzschmar|ADB:Vietor, Justus}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=104265736}}    

Vietor: Justus V., geboren im Juli 1532 zu Homberg i. Hessen, als Sohn des Johannes Büttner; am 16. Juli 1543 trat er als Chorknabe in die fürstliche Capelle ein, der er 5 Jahre angehörte. Am 9. Mai 1549 wurde er in Marburg inscribirt und studirte hier unter dem Mag. Nikolaus Rodingus (später Pfarrer in Marburg und 1576 Nachfolger des Professors Heinrich Vietor, s. o.) als Privatlehrer. Landgraf Wilhelm verwendete sich auch für ihn bei seiner Vaterstadt wegen eines Stipendiums. 1552 erwarb er die Magisterwürde und folgte im nächsten Jahre einem Rufe als Rector der Schule zu Alsfeld, wo er zugleich als Substitut Tileman Schnabel’s, des Reformators von Alsfeld, thätig war. Nach dessen Tode (27. September 1559) erhielt er auf den Wunsch der Gemeinde und nach dem Urtheile seines Superintendenten Johannes Pistorius zu Nidda, der ihn „wohl studiret nennt, eines stillen Wesens und ehrbaren Lebens, so daß man ihn noch zu hohen Dingen werde gebrauchen können“, Schnabel’s Stelle. Pistorius setzte auf seine Geschicklichkeit und besonders auf seine natürliche Inclination, die ihm die Liebe seiner Gemeinde erworben habe, nicht geringe Hoffnungen, so daß man ihm im November 1559 auch die Superintendentur zu Alsfeld übertrug. Er starb daselbst an der Pest am 9. September 1575. Von seinen Söhnen waren Jeremias (s. o.) und Johannes (s. o.) die bedeutendsten.

Acten des Marburger Staatsarchivs. – Matrikel der Univ. Marburg ed. Cäsar. – Strieder, Hess. Gelehrten-Geschichte XVI, 302.