ADB:Walther, Friedrich (Maler)

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Artikel „Walther, Friedrich“ von Wilhelm Schmidt (Kunsthistoriker) in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 41 (1896), S. 101–102, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Walther,_Friedrich_(Maler)&oldid=- (Version vom 5. Mai 2024, 12:07 Uhr UTC)
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Walther: Friedrich W., Maler und Zeichner für den Formschnitt, geboren zu Dünkelsbühl, erhielt 1460 das Bürgerrecht zu Nördlingen. Für fünfjährige Steuerfreiheit mußte er alljährlich ein bemaltes Pavese (mit Eisenblech beschlagene Setztartsche, franz. pavois) an den Rath abliefern. W. heirathete [102] in Nördlingen, kam jedoch wegen Mißhandlung seines Weibes auf einige Tage ins Gefängniß. Das war vielleicht die Ursache, weshalb er im J. 1472 mit seiner Familie nach Basel verzog, womit seine Spur erlischt. Ins Zunftbuch dieser Stadt ist er nicht eingetragen.

W. spielt eine kleine Rolle in der Geschichte der Blockbücher. Zwei derartige xylographische Producte sind von ihm bekannt. Das eine ist eine mit deutschem Text versehene Armenbibel, biblia pauperum, von 1470, welche auf dem letzten Blatte bezeichnet ist: Friderich walthern mauler zu Nordlingen und Hans Hürning habent dis buch mitt ein ander gemacht. Es besteht aus 40 nur auf einer Seite bedruckten Blättern. W. war offenbar der Zeichner und der Schreiner Hürning, der seit 1461 als Bürger zu Nördlingen vorkommt, hat den Schnitt besorgt. Das andere Werk sind die Tafeln zu dem Defensorium inviolatae perpetuaeque virginitatis castissimae genitricis Mariae. Zufolge Nagler, Monogrammisten II, Nr. 2593, gibt es zwei Ausgaben; die eine hat 16 Blätter mit leeren Rückseiten, die andre besteht in 8 Blättern, welche auf beiden Seiten bedruckt sind. Das erste Blatt ist mit den Initialen F W und der Jahreszahl 1470 versehen. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß diese Buchstaben mit Friedrich Walther zu ergänzen sind. In „Anfänge der Druckerkunst in Bild und Wort. Von T. O. Weigel und A. Zestermann“, Bd. II Nr. 272 u. 281, wird über die Exemplare beider Werke, die bei T. O. Weigel in Leipzig waren, gehandelt, auch sind Facsimiles zweier Blätter beigegeben.