BLKÖ:Bánffy, Ladislaus Baron

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 1 (1856), ab Seite: 144. (Quelle)
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Bánffy, Ladislaus Baron (Ungar. Deputirter, geb. 1795, gest. um das J. 1840). B. besuchte die Schulen zu Klausenburg, nach deren Beendigung er mit B. Nikolaus Wesselényi Italien bereiste. Nach seiner Rückkehr wurde er beim Gubernium von Siebenbürgen Concipist, später Secretär, 1830 Vicegespan im Krasznaer Comitat. Zu dieser Zeit begannen die Parteikämpfe. Bánffy gehörte zur Partei der Magnaten; die Wirren wurden so bedenklich, daß der als kön. Bevollmächtigter abgesandte Freiherr v. Wlasich, Ban von Croatien, die Comitats-Sitzungen einstellte. Doch nach näherer Prüfung des Sachverhältnisses ging er von dieser Maßregel ab und berief den Landtag zusammen. Bevor er aber noch entschiedenere Schritte thun konnte, wurde er nach Wien abberufen und durch den Erzherzog Ferdinand von Este ersetzt. Der Erzherzog übernahm die Regierung zwar provisorisch, jedoch mit aller Vollmacht versehen, worauf sämmtliche Beamte, die hierin die Constitution verletzt sahen, ihre Stellen niederlegten. Unter ihnen war auch Bánffy. Der Landtag von 1837 sollte die bisher eingeschlagene Politik dadurch billigen, daß der Erzherzog durch Stimmenmehrheit zum Gouverneur ernannt werde. Dieser Plan schlug indessen fehl. Bánffy nahm als Abgeordneter des Krasznaer Comitates an diesem und 1839 am Preßburger Landtage Theil. Mitten in dieser Thätigkeit raffte ihn der Tod hinweg. Bánffy hatte keinen eisernen Fleiß, keine tiefe Auffassung, in manchen Fächern jedoch besaß er gründliche Kenntnisse. Einen Theil seiner Bibliothek vermachte er der ref. Schule von Klausenburg, den andern dem Krasznaer Comitate. Seine werthvolle Sammlung von Urkunden hinterließ er dem siebenbürg. Museum, für dessen Begründung und Erhaltung er und die Grafen Joseph und Samuel Kemény große Opfer gebracht.

Ujabb kori ismeretek tára, d. i. ungar. Convers.-Lexikon der neueren Zeit (Pesth 1850, Heckenast) I. Bd. S. 296.