BLKÖ:Beck, Philipp Lewin Freiherr von

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Beck, Karl
Band: 1 (1856), ab Seite: 214. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
Philipp Levin von Beck in der Wikipedia
Philipp Levin von Beck in Wikidata
GND-Eintrag: 13245226X, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Beck, Philipp Lewin Freiherr von|1|214|}}

Beck, Philipp Lewin Freiherr von (k. k. Feldzeugmeister, Großkreuz des Mar. Theresienordens, geb. circa 1700, gest. in Croatien 1768). Von bürgerlichen Eltern geboren, trat er frühzeitig in Militärdienst, machte schon 1739 den Feldzug in Ungarn, dann in Böhmen, Schlesien, Bayern und am Rhein mit, ward (1745) Major im Sluiner Gränzregimente und zeichnete sich 1746 bei Reaucour[WS 1] und Caffeld[WS 2] in den Niederlanden aus. 1749 ward er Oberstlieut. in einem Gradiskaner Gränzregimente, 1753 Oberster im Broder Gränzregimente und noch vor dem 7jähr. Kriege (1755) Generalmajor. Während des preußischen Krieges commandirte er in Glatz; nahm (6. Mai 1757), gegen Brandeis entsendet, dasselbe mit Sturm, machte 500 Mann, darunter den preuß. Oberstlieutenant Mannsfeld,[WS 3] zu Gefangenen und erbeutete mehrere Geschütze mit Bagage. Bei Kolin befehligte er die Vorhut der Armee. Am 24. Nov. dess. J. nahm er in einem siegreichen Gefechte den commandirenden General der feindlichen Armee, Herzog v. Bevern[WS 4], gefangen; und gleich rühmlich hielt er sich während der Belagerung von Breslau. Ein Jahr darauf ward er Feldmarschall-Lieutenant. Im Feldzuge von 1759 vollbrachte er bei Greifenberg an der Queiß (wo er 14 Officiere mit 900 Mann), bei Friedland und Grünberg (wo er 16 Officiere mit 500 Mann gefangen nahm) mit dem von ihm errichteten Freibataillon – den sogenannten schlesischen Volontärs – glänzende Waffenthaten. Er übertraf diese aber noch in der Affaire bei Cölen in Meißen, wo er ein feindliches Armee-Corps zersprengte, dessen Commandanten, den preuß. General Dörique[WS 5] mit 1 Obersten, 1 Oberstlieut., 4 Majors, 90 Officieren und 1600 Mann gefangen nahm, und 8 Kanonen mit 10 Munitionswägen erbeutete. Im J. 1760 stand er mit einem besonderen Corps in der alliirten russischen Armee unter FM. Butturlin. Im J. 1762 that er sich in Oberschlesien bei Reichenbach hervor. In Folge dieser Thaten ward ihm das Großkreuz des Theresienordens zu Theil. Nach dem Hubertsburger Frieden wurde er FZM., Inh. des 53. Inf.-Reg. und Commandirender in Croatien. Als solcher bestrebte er sich, in den ihm anvertrauten Gränzen wesentliche Verbesserungen vorzunehmen, zu welchem Ende er 1764 sein Generalat bereiste und einen Bericht mit entsprechenden Vorschlägen an die Kaiserin machte. Im Jahre 1766 ward er statutenmäßig in den Freiherrnstand erhoben. Er starb zwei Jahre darnach im Alter von sechzig und einigen Jahren.

Oestr. Militär-Konversations-Lexikon. Herausgeg. von Hirtenfeld und Dr. Meynert (Wien 1851) I. Bd. S. 274. (Artikel von Hd.) – Hellbach (Joh. Chr. v.), Adels-Lexikon (Ilmenau 1825, Voigt) I. Bd. S. 112. – Wappen: Ein oben blau-, unten gelbquergetheilter Schild mit einem springenden weißgrauen Bocke auf grünem Grunde.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Schlacht bei Roucourt (Wikipedia).
  2. Schlacht bei Lauffeldt (Wikipedia).
  3. Oberstlieutnant Carl Gustav von Mardefeld mit dem Bataillon Mansfeld.
  4. August Wilhelm, Herzog von Braunschweig-Bevern (ADB).
  5. Christian Friedrich von Diericke (ADB).