BLKÖ:Bolza, Peter Graf von

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Bolzano, Bernhard
Band: 2 (1857), ab Seite: 35. (Quelle)
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Bolza, Peter Graf von (General-Major, Ritter des Mar. Theresienordens, geb. gegen 1750). Sohn des Vorigen [Joseph Peter]. Er diente schon 1778 im Feldzuge gegen Preußen. Im darauffolgenden Türkenkriege war er bereits Major u. Commandant der Lobkowitz’schen Uhlanen-Division und zeichnete sich als solcher am 22. April 1788 bei einem am Beschanier Damme vorgefallenen Gefechte aus. Er griff nämlich den Feind mit schwacher Kraft im entscheidenden Augenblicke so muthig an, daß er, obwohl in die höchste persönliche Gefahr gerathen, dem hartbedrängten Infant.-Reg. d’Alton Luft machte und so die Zurückweisung des Feindes bewirkte. Am 11. Nov. dess. Jahres hatte er mit 60–80 Pferden den Rückzug der Sinzendorf’schen Jäger am Beschanier Damme zu decken. Als diese mit überlegener Macht angegriffen wurden und schon zum Weichen gebracht waren, rettete er sie durch einen freiwilligen energischen Angriff vor Vernichtung. Im Feldzuge des Jahres 1789 leistete er bei Anlegung der Batterien auf der Sauspitze freiwillig Adjutantendienste und setzte sich täglich den größten Gefahren aus. Er trug durch seine Unermüdlichkeit und Unerschrockenheit wesentlich zur Uebergabe der Festung Belgrad bei. Für diese Heldenthaten ward ihm 1790 das Ritterkreuz des Mar. Theresienordens und der Freiherrnstand, 1791 das Indigenat des Königr. Ungarn verliehen. Bei Ausbruch des Krieges mit Frankreich zeichnete er sich nebst seiner Theilnahme an allen Schlachten in den Niederlanden u. Deutschland, auch durch seine Umsicht in Besorgung diplomatischer Aufträge aus, und er ward zum Obersten und Gen. Major befördert. Als er nach dem Frieden um seine Entlassung gebeten hatte, leistete er auf die ihm gebührende Pension Verzicht, und zog sich auf sein Gut Karnabrunn (U. M. B.) zurück, wo er seine Vaterlandsliebe durch rationelle Verwaltung der Ländereien und das Bestreben, den Wohlstand seiner Unterthanen zu heben, wiederholt bethätigte. Er befreite diese schon damals von aller Robotleistung. Seine militärische Dienstzeit betrug 39 Jahre. Er ward daher in Würdigung so vielseitiger Verdienste in den Grafenstand (1808) erhoben.

Grafenstands-Diplom vom 19. Juli 1808. – Wappen wie bei Joseph Peter Bolza. Die Schildhalter: Zwei geharnischte Männer mit aufgethanen Visieren und rothen Helmbuschen, in den Händen rothe, zweispitzige, mit einem silbernen Monde belegte Fähnlein haltend.