BLKÖ:Coeckelberghe-Dützele, Gerhard Robert Walter Ritter von

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 2 (1857), ab Seite: 400. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
Gerhard Robert Walter von Coeckelberghe-Dützele in der Wikipedia
Gerhard Robert Walter von Coeckelberghe-Dützele in Wikidata
GND-Eintrag: 104107545, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Coeckelberghe-Dützele, Gerhard Robert Walter Ritter von|2|400|}}

Coeckelberghe-Dützele, Gerhard Robert Walter Ritter von, pseudonym Realis (Schriftsteller, geb. zu Löwen in Belgien 9. Febr. 1786).[BN 1] Verließ als Kind 1794 mit seinem Vater in Folge der Zeitwirren sein Geburtsland und studirte zu Prag und Wien. 1806 trat er in Staats-Civildienste, aus welchen er 1843 als Hof-Vicebuchhalter in den Ruhestand trat. Seine erste Arbeit als Schriftsteller veröffentlichte er im Jahre 1822, es war dies die Novelle „Der Helfer am Kreuze“, welche das Accessit des Preises erhielt, den die von Jos. Schickh redigirte „Wiener Zeitschrift für Literatur, Theater, Kunst u. Mode“ ausgeschrieben hatte. Nach einer mehrjährigen Pause trat er 1836 als Mitarbeiter des von Nikolaus Oesterlein (siehe diesen) gestifteten „Oesterr. Morgenblattes“ mit historischen und erzählenden Aufsätzen auf. Nach Oesterleins Tode (31. Dec. 1838) übernahm er die Redaction des Blattes unter der Firma Gerhard Dützele. Außer seinen in Ebersbergs „Oestr. Zuschauer“ erschienenen Arbeiten, von denen die mit Severin bezeichneten [401] „Notizen aus Wien“ und die „Blicke in die Tiefen und Höhen der Natur“ aus seiner Feder sind, hat er noch folgende selbständige Schriften herausgegeben: „Ruinen, ein Taschenbuch für Freunde der Geschichte und Sagen“, 1. Aufl. 3 Bde. 2. Aufl. 5 Bde. (Wien 1828 und 1839); – „Heraldische Blumen“ (Wien 1840, Rohrmann), sie enthalten Wappenbilder und Schildsagen, wovon mehrere im „Oestr. Morgenblatte“ erschienen sind; – „Schwertlilien“, 2 Bde. (Wien 1840, Lechner), es sind Erzählungen, kleine Chronik und Schwänke; – „Curiositäten- und Memorabilien-Lexikon von Wien“, 2 Bde. (Wien 1846 u. 1847, in Commission bei Meyer u. Comp., gr. 8°.), dies ist ein unterhaltendes Nachschlage- und Lesebuch in anekdotischer, artistischer, biographischer, geschichtlicher, legendarischer und topographischer Beziehung; – „Ränke und Schwänke der heimatlichen Vorzeit“ (Wien 1846, Pfautsch und Comp., 8°.); – „Wanderungen durch Wien und seine Umgebung“, 4 Hefte (Ebenda, kl. 8°.), sie schildern a) das kais. Lustschloß Belvedere, b) den Prater, c) Mödling und Liechtenstein und d) Baden; – „Die kaiserliche Burg in Wien“ (Wien 1846, Pichlers Witwe); „Das k. k. Lustschloss Schönbrunn“ (Ebenda 1846); – „Das k. k. Lustschloss Laxenburg“ (Ebenda); – Die Juden und die Judenstadt in Wien“ (Wien 1846, Lechner); – „Die Johanneskirche in der Praterstrasse“ (Ebenda 1847); – und „Komus“. Taschenbuch auf d. J. 1848 u. 1849 (Wien, Dorfmeister). Nach einer Notiz in seinem „Curiositäten- und Memorabilien-Lexikon von Wien“ hat C. seine Memoiren, worin er aufbewahrungswerthe, Zeit und Zustände schildernde Geschicke und Erlebnisse erzählt, niedergeschrieben. –

Berichtigungen und Nachträge

  1. Coeckelberghe-Dützele, Gerhard Robert Walter Ritter von [s. d. Bd. II, S. 400], gestorben zu Maria-Enzersdorf nächst Wien am 5. Juli 1857. [Band 11, S. 382]