BLKÖ:Dolci, Sebastian

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Dolenz, Karl
Band: 3 (1858), ab Seite: 347. (Quelle)
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Dolci, Sebastian (Geschichtforscher, Franciscanermönch, geb. zu Ragusa 1699, gest. 1777). Trat als Jüngling von 14 Jahren in den Orden des heil. Franciscus, war später Prediger in der Republick[WS 1] Ragusa und predigte auch mit Erfolg in den vorzüglichsten Städten Italiens. Sein Wissen und seine Beredsamkeit erwarben ihm alsbald einen glänzenden Ruf und die Arbeiten über seine Vaterstadt Ragusa liefern reiches Materiale für die Geschichte, Literatur und Kirchengeschichte Ragusa’s. Seine Schriften sind: „Monumenti storici della Provinciae Francescana di Ragusa“ (Neapel 1744), eine Reihe von Lobreden auf die berühmtesten Mitglieder des Franciscaner-Ordens; – „Maximus Hieronymus vitae suae scriptor, seu de moribus, doctrina et rebus gestis Divi Hieronymi Stridoniensis ...“ (Ancona 1750, 8°.); – „De illiricae linguae vetustate et amplitudine“ (Venedig 1754, 4°.); diese Abhandlung wurde von Girol. Franc. Zanetti angegriffen, dieser Angriff aber von Dolci erwiedert in der Schrift: „Epistolae Hieronymi Francesci Zanetti in dissertationem de linguae illyricae vetustate et amplitudine confutata perpetuis animadversionibus ...“ (Ferrara 1754, 4°.) [Ebert Bibliogr. Lex. Nr. 6311]; – „De ragusini archiepiscopatus antiquitate epistola antecritica. Accedit ejusdem ecclesiae Antistitum series chronologica ...“ (Ancona 1761, 4°.). Einen Anhang dieses Werkes bildet noch der „Catologo dei Vescovi di Stagno ecc.“; – „Fasti litterarii Ragusini, sive vivorum literatorum qui usque ad annum 1766 in Ragusa claerunt ditione prospectus alphab. ordine exhibitus ...“ (Venedig 1767, 4°.); enthält die Lebensskizzen von mehr als dritthalb hundert denkwürdigen Ragusanern; bildet ein treffliches literarisches Hilfsmittel, obgleich es nicht vollständig und D. die handschriftliche Biblioteca Ragusina von Cerva zur Benützung sich zu verschaffen nicht im Stande war. Außerdem schrieb er mehrere Predigten, Leichenreden in italienischer, lateinischer und illyrischer Sprache, Poesien u. d. m. In Handschrift hinterließ er zwei Abhandlungen, eine über den Ursprung der Stadt Ragusa, die andere über den Verlust ihrer Freiheit. Dolci stand mit den berühmtesten italienischen Gelehrten seiner Zeit im Verkehr und zählte Männer wie einen Apostolo Zeno, Cardinal Quirini u. Dr. Lami u. A. zu seinen Freunden.

Galleria di ragusei illustri (Ragusa 1841. Martecchini, 4°.) [daselbst auch sein lithogr. Porträt]. – Gliubich di Città vecchia (Simeone Abb.), Dizionario biografico degli uomini illustri della Dalmazia (Wien 1856, Rud. Lechner, Zara, Battara e Abelich, 8°.) S. 114 [nach diesem und nach Sartori gest. 1777]. – Sartori (Franz Dr.), Histor.-ethnogr. Uebersicht der wissenschaftl. Cultur, Geistesthätigkeit u. Literatur des östr. Kaiserthums (Wien 1838, Gerold, 8°.) I. Theil S. 91. – Valentinelli (Giuseppe). Bibliografia della Dalmazia e del Montenegro (Zagrabia, 1855, L. Gaj, 8°.); – S. 117, Nr. 725; – S. 202, Nr. 1255; – S. 206, Nr. 1238; – S. 214, Nr. 1332. – Adelung, Supplement zu Jöchers Allgem. Gelehrten-Lexikon. – Nouvelle Biographie générale ... publiée sous la direction de M. le Dr. Hoefer (Paris 1853) XIV. Bd. Sp. 454 [nach dieser geb. 1699, gest. um das J. 1770].

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Republik.