BLKÖ:Donati, Vitaliano

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Donay, Joseph
Band: 3 (1858), ab Seite: 355. (Quelle)
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Donati, Vitaliano (Naturforscher, geb. zu Padua 1713, durch einen Schiffbruch bei seiner Rückkehr in’s Vaterland verunglückt im Jahre 1763). Besuchte die Schulen seiner Vaterstadt, studirte dann Medicin und machte durch acht Jahre naturhistorische Reisen in Italien. Im Auftrage Seiner Heiligkeit des Papstes Benedict XIV. sammelte er Naturalien in Neapel und Sizilien, dann ging er nach Dalmatien, Bosnien und Illyrien und sammelte seltene Pflanzen, welche sein Freund Jul. Pontedera bekannt machte. Nach beendeten Reisen erhielt er die Professur der Naturgeschichte in Turin. Bald aber ging er wieder mit Unterstützung des Königs auf Reisen, und zwar nach Aegypten, in die Nilgegenden, wo er manche Gefahren zu überstehen hatte, zuletzt von dem Bruder eines Mädchens, welches er liebte, beraubt und dadurch gezwungen wurde, nach Europa zurückzukehren. Auf der Rückfahrt verlor er bei einem Schiffbruch das Leben. Ein Theil seiner werthvollen Sammlungen kam an die Turiner Akademie der Wissenschaften, Einiges davon erhielt Linné. Im Drucke erschien von ihm: „Saggio della storia naturale marina dell’ Adriatico“ (Venedig 1750, 4°., mit 10 Taf. und nicht 1759, wie Valentinelli in seiner „Bibliografia della Dalmazia“ S. 71 Nr. 397 angibt). Dieses Werk gab C. Rubbi heraus; es enthält die Beschreibung vieler Algen u. einiger Pflanzenthiere des adriatischen Meeres; die darin nach Linné’s Sexualsystem ausgeführte Charakteristik wurde von dem Grafen Joseph Ginanni in dessen „Opere posthume“ (Venedig 1755) ausführlich widerlegt. Eine französische Uebersetzung erschien unter dem Titel: „Essai sur l’histoire naturelle de la mer Adriatique“ (La Haye 1758, 4°., mit 11 colorirten Tafeln) sie ist von J. Salvemini de Castillon ausgeführt; eine deutsche unter dem Titel: „Auszug der Naturgeschichte des adriatischen Meeres“ (Halle 1753, 4°., mit K. K.), [Ebert Bibl. Lex. Nr. 6331]. Im „Giornale d’Italia“ (I. Bd. S. 51–64 mit Abbildung) steht D.’s Abhandlung: „Storia dell’ Antipote o corallo nero“. Die Nachricht, daß er von [356] Mörderhand gefallen, entbehrt aller Begründung.

Gennari (Gius.), Elogio di V. Donati (Padua 1839, 8°.). – Gamba (Barth.), Galeria dei Letterati ed Artisti illustri delle Provincie Veneziane nel secolo decimottavo (Venedig 1824, 8°.) [nach diesem geb. 1712, gest. 1763]. – Transactions philosoph. 1751, XLVIII. Bd.Biographie universelle von Du Petit Thouars. XI. Bd. S. 547 [nach dieser kam er durch einen Schiffbruch um’s Leben]. – Dizionario degli uomini illustri (Bassano 1796). – Dandolo (Girolamo), La caduta della repubblica di Venezia ed i suoi ultimi cinquant’ anni. Studii storici (Venezia 1856, Naratovich, 8°.) Appendice, S. 31 [nach diesem geboren 1717, gest. 1763]. – Sprengel, Geschichte der Botanik II. Bd. S. 250 [nach ihm wurde Donati von dem Bruder seiner Geliebten ermordet]. – Nouv. Biographie générale ... publiée sous la direction de M. le Dr. Hoefer (Paris 1853) XIV. Bd. Sp. 538 [nach dieser geboren 1713, gest. 1763]. – Ersch (J. S.) und Gruber (J. G.), Allgem. Encyklopädie der Wissensch. u. Künste (Leipzig 1822, Gleditsch, 4°.) I. Sect. 27. Bd. S. 17 [nach dieser geb. 1713, gest. 1763]. – Donati’s Andenken hat sich nach der in der Naturwissenschaft herrschenden Sitte, Thiere und Pflanzen nach ausgezeichneten Naturforschern zu benennen, in einigen Pflanzengattungen erhalten, welche von Sesler, Löfling und Forster nach ihm benannt worden. Mehrere haben seitdem den Namen geändert, aber die von Forster benannte von Donatia[WS 1] aus der natürlichen Familie der Saxifragen hat ihn behalten. – Porträt. Unterschrift: Vitaliano Donati Comirato incise in (Gamba).

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Donatia (Wikipedia).