BLKÖ:Foscari, Francesco

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Fortner, Andreas
Band: 4 (1858), ab Seite: 298. (Quelle)
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Foscari, Francesco (Staatsmann, geb. zu Venedig 30. Dec. 1704, gest. ebenda 17. Dec. 1790). Entstammt einer der ältesten und berühmtesten Familien Venedigs. Seine vornehme Geburt berechtigte ihn zum Eintritte in den Senat, außerdem bekleidete er die Würde eines Rathes der Weisen, Gesandten am päpstlichen Hofe (1748), des Bailli bei der osmanischen Pforte (1756), Gesandten am Hofe zu Wien (1765) und zu St. Petersburg (1781). Er war einer der ausgezeichnetsten Redner seiner Zeit, der aus dem Stegreif über die wichtigsten Staatssachen mit Geist und Klarheit sprach. Selbst gründlich wissenschaftlich gebildet, bewahrte und bethätigte er sein ganzes Leben hindurch eine seltene und fruchtbare Liebe für die Wissenschaften. Großartige Werke erschienen unter seiner Aegide u. z. der: „Thesaurus antiquitatum sacrarum“, wovon er zugleich mit Ugolino Biagio 34 Bände in Folio herausgab; – ferner: „le Opere di Teofilato Arcivescovo di Bulgaria“, 4 Bde. (Venedig 1763, fol.) und die „Bibliotheca veterum patrum antiquorumque scriptorum ecclesiasticorum graeco-latina“ (Venedig 1788, Fol.) [vergl. Ebert, Bibliograph. Lexikon I. Bd. Nr. 2377], wozu er sich des Priesters Andr. Galland bediente, den im J. 1780 der Tod ereilte, eben als der 13. Band dieses Riesenwerkes zur Hälfte gediehen war. Die Fortsetzung und den Schluß mit dem 14. Bande besorgte mit F. zugleich der Geistliche Giambattista Gallicioli. F. starb als Greis von 90 Jahren.

Solari (Antonio), Elogio storico di F. Foscari (Venedig 1791, 8°.). – Dandolo (Girol.), La caduta della repubblica di Venezia ed i suoi ultimi cinquant’ anni. Studii storici (Venedig 1855, Naratovich, 8°.) S. 121 [nach diesem gestorben im December 1794]. –