BLKÖ:Kiesewetter, Alois Ferdinand

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 11 (1864), ab Seite: 251. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Alois Ferdinand Kiesewetter in Wikidata
GND-Eintrag: 137738552, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Kiesewetter, Alois Ferdinand|11|251|}}

Kiesewetter, Alois Ferdinand (Arzt, geb. zu Neisse in Oberschlesien 1739, gest. zu Ungarisch-Hradisch 25. Juli 1793). Besuchte zuerst die Schulen seiner Vaterstadt Neisse, später setzte er die Studien in Olmütz und Wien fort, an welch letzterem Orte er seit 1758 die Medicin studirte. Nachdem er 1765 die medicinischen Studien beendet, erwarb er in der Zwischenzeit unter Van Swieten’s Vorsitz am 28. August 1760 die philosophische Doctorwürde, und später die medicinische. Er trat nun in die Praxis und übte diese vorerst zu Krems, später zu Langenlois in Niederösterreich aus. Im Jahre 1770 kam er als Physicus nach Holeschau in Mähren, wurde 1774 k. k. Kreisphysicus in Ungarisch-Hradisch, wo er auch, erst 53 Jahre alt, starb. Als Fachschriftsteller thätig, veröffentlichte er nachfolgende Werke: „Berichte und Unterrichte über die herrschende Hornviehseuche“ (Wien 1773, 8°.); – „Beschreibung des in Ungarn nächst Trencsin gelegenen Töplitzer Bades“ (Brünn 1774, 8°.); – „Novissima de Bolo experimenta“ (Wien, 1776, Trattnern, 8°.); – „Litterae apologeticae aeris Hradistiensis adversum illos, qui eum prorsus insalubrem esse existimant“ (Szakolezne 1777, 8°.); – „Abhandlung über die Ursache und Heilungsart der unter dem Landvolke eingerissenen Lustseuche“ (Brünn 1778, 8°.); – „Das Buchlauer Bad (im Hradischer Kreise); in einer Reihe von Briefen an einen Freund“ (Skalitz 1781, 8°.); – „Dissertatione medicae epistolares ad animarum pastores atque alios, qui ruri ab ope medica remoti existunt“ (Brünn 1786, 8°.); – „Etwas vom sogenannten Luhatschowitzer Salz oder Selterwasser; in einer Reihe von Briefen“ Brünn 1792, 8°.); – „Etwas von dem in Mähren gelegenen Luhatschowitzer Gesundbrunnen in einer Reihe von Briefen“ (ebd. 1793, 8°.). Der bekannte Musikgelehrte und Hofrath Raphael Georg von Kiesewetter [s. d. Folg.] ist des obigen Sohn.

Oesterreichische National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien 1835, 8°.) Bd. III, S. 193 [nach dieser heißt er Anton Alois]. – Kayser (Christian Gottlob), Vollständiges Bücher-Lexikon, enthaltend [252] alle von 1750 bis Ende 1832 in Deutschland und in den angrenzenden Ländern gedruckten Bücher (Leipzig 1835, Schumann, 4°.) Theil III, S. 335 [nach diesem heißt er Alois Ferdinand].