BLKÖ:Malowetz, Johann von

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 16 (1867), ab Seite: 341. (Quelle)
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6. Johann von Malowetz (gest. 10. Jänner 1488), ist ein ausgezeichneter Staatsmann des 15. Jahrhunderts, dem wir in den Verwicklungen und Wirren, welche in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts in seinem Vaterlande und in Oesterreich überhaupt Statt hatten, in Ausführung wichtiger Missionen begegnen. So saß er schon im Jahre 1437 im böhmischen Landrecht, nahm 1438 an der Wahl Albrecht’s von Oesterreich, im Jahre 1441 an jener Albrecht’s Herzog von Bayern Statt und ging im Jahre 1443 zu letzterem als Gesandter; im Jahre 1446 wurde er vom Lande als Gesandter an Kaiser Friedrich III. und im nämlichen Jahre an den [342] päpstlichen Stuhl geschickt; im Jahre 1450 bekleidete er die Stelle eines Burggrafen von Karlstein und wurde noch im nämlichen Jahre von den Ständen gewählt in einem zwischen dem damaligen Landes-Gubernator Georg’s von Podiebrad und den Kindern Meinhard’s von Neuhaus ausgebrochenem Streite, welcher für Böhmen selbst eine sehr gefährliche Wendung zu nehmen drohte, zu vermitteln, was ihm auch vollkommen gelang. Im Jahre 1451 ging er von neuem, und zwar zuerst mit Rosenberg und Sternberg als Gesandter zu Kaiser Friedrich und dann mit eben denselben nach Rom; im Jahre 1453 ging er als Gesandter nach Frankfurt, im folgenden Jahre aber, als unter König Ladislaus aus dem gesammten Adel einige Richter auf die Dauer von 6 Jahren ernannt wurden, welche alle vorkommenden Streitigkeiten zu untersuchen und darüber Recht zu sprechen hatten, wurde Johann zu einem derselben erwählt. Im Jahre 1457 erhielt er von König Ladislaus die Herrschaft Cheynow, nach welcher ein Zweig der M. einige Zeit sich zu nennen pflegte. –