BLKÖ:Miloradovics, Daniel von

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Millutinovich
Band: 18 (1868), ab Seite: 330. (Quelle)
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Miloradovics, Daniel von (k. k. Oberstlieutenant, geb. im Jahre 1767 in Croatien, gest. den Tod des Helden zu Neumark in Tirol 28. März 1797). Von früher Jugend dem Soldatenstande sich widmend, hat er durch seine Talente und Tapferkeit sich so hervorgethan, daß er im Alter von 30 Jahren bereits die Stelle eines kais. Oberstlieutenants im Infanterie-Regimente Nr. 53, damals Johann Jellačić de Bužim, bekleidete. Im Frühjahre 1797 befand er sich mit dem Regimente in Tirol; er war erster Commandant der Vorposten bei Salurn an der Tirolergrenze, und hatte Befehl, die Grenze gegen die Franzosen zu schützen. Am 20. März g. J. schlug er in einem vom frühen Morgen bis zum Abend dauernden hartnäckigen Kampfe den Feind, der um jeden Preis durchzubrechen versuchte, entschieden zurück, und befreite durch seine bewunderungswürdige Tapferkeit, die seine Truppe zum Ausharren im Kampfe anfeuerte, das Hauptquartier und den 30 Kanonen zählenden Geschützpark. Aber der Held wurde auch in diesem Kampfe tödtlich verwundet. Seine Mannschaft und der Oberlieutenant von Wannenhofer entrissen ihn dem Feinde auf dem Wahlplatze, und brachten ihn nach Neumark zu einem Herrn von Makovics. Der Bataillons-Chirurg blieb bei dem tödtlich verwundeten Oberstlieutenant auch dann noch, nachdem die Franzosen in Neumark bereits eingerückt waren. Wohl wurde ihm alle mögliche Hilfe zu Theil, die vornehmsten feindlichen Officiere besuchten den Verwundeten täglich, bis er nach acht Tagen des schmerzlichsten Leidens den Geist aufgab. Der Feind selbst gab dem Verblichenen ein festliches Ehrengeleite zur Nikolauskirche in Neumark, wo der Held beigesetzt wurde und sein Andenken durch eine Gedenktafel erhalten wird, welche die tirolischen Landstände auf eigene Kosten dem in der Vertheidigung ihres Vaterlandes gefallenen Helden errichten ließen.

Megerle von Mühlfeld (Joh. Georg), Memorabilien des österreichischen Kaiserstaates, oder Taschenbuch zur Rückerinnerung an die merkwürdigsten vaterländischen Ereignisse seit dem Regierungsantritte Sr. Majestät des Kaisers Franz des Ersten u. s. w. (Wien 1825, J. P. Sollinger, 8°.) S. 109. – Denkmal. Dasselbe besteht aus einem marmornen Gedenksteine, den eine Lorbeerkrone und das Wappen des Gefallenen schmückt. Die Inschrift lautet: Memoriae | Danielis Miloradovics | Protribuni Log. Caes. Reg. Jelacsics | De Tirolensibus | tum rebus in Tiroli | Contra Gallos fortiter gestis | Tum | amica Defensorum Patriae directione | optime meriti | Vulneribus | Die XX. Martii MDCCXCVII | Dum res Nostrorum | [331] in valie Cimbria conlapsas | restituere conabatur | Acceptis | Enniae vita functi | provinciae Tirolensis Ordines | monumentum p. p. Zugleich überschickten die Stände durch den Obersten des Regiments, von Szenasy, einen Abriß des Denkmals an die Mutter des Gefallenen, die in Temesvár lebte. –