BLKÖ:Perl, Samuel

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Perlaky, Ladislaus
Band: 22 (1870), ab Seite: 30. (Quelle)
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Noch sei hier des Samuel Perl (geb. zu Tarnopol im Jahre 1814), eines nahen Verwandten des Joseph Perl, der in dessen Schule erzogen worden, in Kürze gedacht. Das Gymnasium besuchte er in Czernowitz, setzte in Wien, wohin sein Vater Eduard Perl, Kaufmann, übersiedelt war, die Studien fort und vollendete daselbst im Jahre 1838 jenes der Medicin. Da sich ihm, unter den damaligen Verhältnissen, als Israeliten, in Oesterreich keine Aussichten darboten, verlegte er sich fleißig auf Sprachen, insbesondere auf orientalische, und als im Jahre 1840 türkische Kaufleute aus Monastere in Kleinasien einen österreichischen Arzt für ihre Handelsstadt zu engagiren suchten, nahm P. das günstige Anerbieten an und begab sich dahin. Er blieb aber nur zwei Jahre daselbst. Er löste seine Verbindlichkeiten und ging nun im Jahre 1842 nach Constantinopel. Nach kurzem Aufenthalte daselbst erhielt er von der türkischen Regierung eine Anstellung; er kam zuerst als Arzt im Jänner 1843 nach Sives, im December d. J. als Contumazarzt nach Trebizonde. Von dort wurde er im April 1844 nach Constantinopel zurückberufen, wo er in zwei Wochen als Militärarzt in Bagdad angestellt wurde. Daselbst erfreute er sich bald großen Vertrauens und Zuspruchs; und befand sich noch im Jahre 1850 daselbst; im letztgenannten Jahre wurde er einer militärischen Expedition nach Kergug beigegeben. Spätere Nachrichten sind nicht vorhanden. [Wiener Blätter (4°.) 1850, Nr. 7 u. 9: „Der Oesterreicher Perl als Militärarzt in Bagdad“. – Der Schmetterling. Belletr. Beiblatt zum Spiegel. 1850, Nr. 26.]