BLKÖ:Planck Edler von Planckburg, Franz

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Planich, Georgio
Nächster>>>
Planck
Band: 22 (1870), ab Seite: 392. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Franz Planck Edler von Planckburg in Wikidata
GND-Eintrag: 1026197961, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Planck Edler von Planckburg, Franz|22|392|}}

Planck Edler von Planckburg, Franz (Industrieller, geb. zu Linz in Oberösterreich 12. Jänner 1772, gest. ebenda 11. Februar 1844). Sein Großvater bekleidete die Aemter eines Bürgermeisters, Stadtrichters, Kirchenverwalters und k. k. Bannrichters in der landesfürstlichen Provinzial-Hauptstadt Linz und sein Vater ebenda durch viele Jahre die Stelle eines Rathmannes. Der Sohn Franz widmete sich dem Handlungsgeschäfte und führte die über hundert Jahre alte, unter der Firma: „J. M. Scheibenbogen’s Eidam“[WS 1] bestehende, von seinem mütterlichen Großvater ererbte Wechsel-, Waarenspeditions- und Comissionshandlung; erhielt das Geschäft in den ungünstigsten Zeitverhältnissen im blühenden Zustande und erhob es zum bedeutendsten Handelshause in Oesterreich ob der Enns. Als Handelsherr trug er zur Unterstützung und Beförderung der inländischen Industrie, vorzüglich der Leinwand- und Sensenmanufactur wesentlich bei und unterstützte auf das Wirksamste die Ausfuhr dieser vorzüglichen Erwerbsgegenstände Oberösterreichs in das Ausland. In Bezug auf die öffentliche Verwaltung hat derselbe während der feindlichen Invasion als Mitglied der aufgestellten Landescommission mit Rath und That in den wichtigsten Fällen und mit den bedeutendsten persönlichen Opfern die ersprießlichsten Dienste geleistet. In den Kriegsjahren 1796 und 1800 wirkte er zur Rettung der aus dem Reiche nach den Erblanden geflüchteten Aerarialgüter und Militärvorräthe auf das Erfolgreichste mit; brachte die Reichsoperations- und Reluizionscasse und andere sehr werthvolle, dem Hofe gehörige Objecte in sichere Verwahrung; unterstützte die Reichscassiere in ihren Arbeiten und stellte im J. 1808 zur vollständigen Ausrüstung von 54 Mann die gesammten Monturserfordernisse unentgeltlich bei. Als bei der Invasion des Jahres 1809 alles Aerarialeigenthum von den feindlichen Befehlshabern in Beschlag genommen und die Bewohner der Stadt durch öffentliche Kundmachung unter angedrohter Todesstrafe aufgefordert wurden, alles Aerarialeigenthum anzuzeigen und auszuliefern, wagte es P. doch auf Gefahr seines Lebens einen bedeutenden Waaren- und Materialvorrath der Linzer k. k. Aerarialfabriken sowie Aerarialgelder in seiner Verwahrung zu behalten und mehrere Tausend Gulden englische Subsidiengelder, welche ihm ausgefolgt worden waren, der feindlichen Beschlagnahme zu entziehen. Ueberdieß förderte P. Wohlthätigkeits- und Armenanstalten mit reichlichen Mitteln; unterstützte die Unterthanen auf seinen bedeutenden Besitzungen auf das Wirksamste; während eines mehr als dreißigjährigen Besitzes seiner Herrschaften kam daselbst die politische Execution zur Einbringung von Unterthansrückständen gar niemals vor. In welcher Weise P. sowohl das Vertrauen der Regierung sowie seiner Mitbürger genoß, erhellet aus Folgendem: P. war zur Zeit, als das k. k. Wechselgericht noch mit dem Magistrate [394] vereinigt war, erster Wechselgerichtsbeisitzer und bekleidete diese Stelle auch bei dem seit der Organisirung des Linzer k. k. Stadt- und Landrechtes mit demselben vereinten Wechselgerichte; durch mehr als drei Decennien war er Vorstand des Linzer Handelsstandes und Wahlausschuß der dortigen Bürgerschaft; ferner war er Mitglied der bei der k. k. Regierung zu Linz bestehenden Provinzial-Landwirthschafts- und Handlungscommission; Ausschußmitglied der k. k. priv. Nationalbank seit ihrem Bestehen, Actionär und Beförderer der Budweiser und Gmundner Eisenbahn; Commissionär und Commanditeur der ersten österreichischen Sparcasse und der damit vereinigten allgemeinen Versorgungsanstalt, Hauptagent der k. k. priv. ersten Wiener Versicherungsanstalt, Ausschußmitglied und Cassier des Museums Francisco-Karolinums in Linz, Mitglied und Beförderer des Industrie- und Gewerbevereins in Oberösterreich. In Rücksicht dieser vielen Verdienste um den Staat und um seine Mitbürger wurde P. im Jahre 1844 in den erbländischen Adelstand mit dem Prädicate von Planckburg und dem Ehrenworte Edler von erhoben. Der heutige Familienstand ist aus der voranstehenden Stammtafel ersichtlich. Die Familie besitzt außer mehreren Häusern in Linz die Herrschaften Achleiten, Feyregg, Hehenberg, Piberbach, Weyer, Neuhaus an der Donau und das Gut Panswekeramt, sämmtlich in Oberösterreich. Der gegenwärtige Chef des Hauses ist Karl Franz Edler von Planckburg[WS 2], ein Enkel des obigen Franz P. v. P. und derzeit Präsident des Verwaltungsrathes der Bank für Oberösterreich und Salzburg, Vertreter der Vasallen der Lehen-Allodialisirungscommission in Oberösterreich, Besitzer der Herrschaften Achleiten und Hehenberg in Oberösterreich und Realitätenbesitzer in Linz.

Adelstands-Diplom ddo. 11. Februar 1814. – Wappen. Ein von Blau, Silber und Gold halb in die Länge und quer getheilter Schild. Im oberen rechten blauen Felde erscheint ein pfahlweise gestellter silberner Anker mit seinem natürlichen Querholze und einem zur Linken abhängenden silbernen Ringe. Im oberen linken silbernen Felde sind drei blaue Sterne (zwei über einem) zu sehen. In der unteren goldenen Schildeshälfte steht auf dem Fußrande ein rother Adler mit ausgespannten Flügeln und ausgeschlagener rother Zunge. Auf dem Schilde ruht ein gekrönter Turnierhelm. Aus der Krone desselben wächst zwischen zwei mit den Sachsen gegeneinander gekehrten Adlerflügeln, von denen der rechte Silber über Blau, der linke Roth über Gold quergetheilt ist, ein goldener Löwe mit ausgeschlagener rother Zunge hervor. Die Helmdecken sind zur rechten Seite blau mit Silber, zur Linken roth mit Gold belegt. Devise. Unter dem Schilde auf blauem flatterndem Bande in silberner Lapidarschrift das Wort: Integritas.
[393]
Stammtafel der Edlen Planck von Planckenburg.
Franz Planck [S. 392]
geb. 12. Jänner 1772,
† 11. Februar 1844.
Theresia Winger
geb. 19. April 1783,
† 21. März 1811.
Karl Leopold
geb. 14. November 1802,
17. Jänner 1868.
Karoline Tutmann
geb. 22. Jänner 1809.
Eduard
geb. 31. Jänner
1809,
† 27. März
1867.
Katharina Mayreder
geb. 7. August
1819,
† 1. Juli
1868.
Franziska
geb. 17. Juni
1805.
Emilie
geb. 22. Juni 1832,
vm. Hans Zwozak.
Karl Franz
[S. 394, im Texte]
geb. 22. Juli 1833.
Bohumila Maria
Krikner.
Hermann
geb. ....,
k. k. Oberlieutenant.
Henriette
geb. 8. März
1847.
August
geb. 19. August 1839.
Eduard
geb. 9. Juli 1841.
Heinrich
geb. 19. Juni 1845.
Fanny
geb. um 1846,
vm. August Freiherr
von Plappart-Leenheer
geb. 21. Februar 1836.
Maria
geb. 1. December
1867.
Karl
geb. 18. Mai
1869.

Anmerkungen (Wikisource)