BLKÖ:Polheim, Weikard von (Erzbischof)

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 23 (1872), ab Seite: 65. (Quelle)
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23. Weikard von P. (Erzbischof von Salzburg, geb. 27. December 1263, gest. 6. October 1315), Ein Sohn Albero’s III. von P. aus seiner Ehe mit Kunigunde von Rohr, verlegte sich schon in der Jugend auf die Wissenschaft und nimmt unter den Gelehrten seiner Zeit einen ansehnlichen Platz ein. 1302 wurde er Domherr, 1307 Domdechant und am 1. April 1312 zum Erzbischof von Salzburg ernannt. Er war der erste, welcher in Zweifel gerieth, ob er vor der päpstlichen Bestätigung die Regierung des Erzstiftes antreten dürfte, holte daher hierüber ein ordentliches Gutachten ein, und als dieses bejahend ausfiel, unterzog er sich der wirklichen Regierung sowohl in geistlichen als weltlichen Sachen. Er reiste zum Papste Clemens V. nach Avignon, der ihn am 7. Juli bestätigte, am 30. Juli erfolgte seine Einweihung und am 27. August seine Investitur Auf der Rückreise wurde er von Kaiser Heinrich VII. belehnt. 1314 vermittelten er und der König von Böhmen einen Frieden zwischen Herzog Friedrich dem Schönen und Ludwig von Bayern, nachdem ersterer sich durch einen Vertrag mit dem Erzbischöfe anheischig gemacht, das Erzstift gegen jeden feindlichen Angriff zu vertheidigen. 1315 bereiste er seinen Sprengel in Steiermark und schlichtete einen Streit zwischen dem Bischofe von Freising und Rudolph von Scherfenberg. Er regierte 3 Jahre und 6 Monate, von 1312–1315, und war der dreißigste Erzbischof Salzburgs. [Zauner (Judas Thaddäus), Chronik von Salzburg (Salzburg 1796, Duyle), 1. Theil, S. 442. – Allgemeines historisches Lexikon (Leipzig 1731, Thom. Fritschen’s sel. Erben. Bd. III, S. 425 (hier wird 1310 als sein Todesjahr angegeben).] –