BLKÖ:Radó de Szent-Mártony, Gedeon

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Rados, Luigi
Band: 24 (1872), ab Seite: 207. (Quelle)
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Radó de Szent-Mártony, Gedeon (k. k. Oberst und Feld-Genie-Director unter Feldzeugmeister Graf Gyulay in Italien im Jahre 1859, geb. zu Repcse-Lak in Ungarn im [208] Jahre 1811). Entstammt einer ungarischen, im Oedenburger Comitate ansässigen Adelsfamilie. Seine Eltern waren Joseph R. und Anna Horváth. Gedeon erhielt seine Ausbildung in der Wiener Ingenieur-Akademie, trat aus derselben, 19 Jahre alt, als Cadet in das Corps, wurde bald darauf, 1831, Lieutenant und, stufenweise vorrückend, 1839 Hauptmann im Corps. Nun wurde er von 1840 bis 1846 als Director in der Franzensveste und dann bis zum Ausbruche des italienischen Krieges 1848 meist in den italienischen befestigten Plätzen verwendet. In den Jahren 1848 und 1849 machte er die Feldzüge in Italien mit und erhielt für sein umsichtiges und tapferes Benehmen vor Peschiera den Orden der eisernen Krone 3. Classe und für gleiches Verdienst vor Malghera das Ritterkreuz des Leopold-Ordens. Bei der Blockade und Beschießung von Peschiera war er vom 28. Juli bis 28. August 1848 thätig und wurde daselbst verwundet; im Vereine mit dem Artillerie-Major Trösch leitete er den ganzen Bau der Belagerungsbatterien und alle darauf Bezug habenden Arbeiten. Als dann am 10. August die Beschießung Peschiera’s begann, gab er bei vielen Gelegenheiten große Beweise seiner Entschlossenheit, Umsicht und Tapferkeit. Bei der Belagerung von Malghera wirkte er vom 25. April bis 28. Mai 1849 mit und befehligte eine der sieben Brigaden, in welche die Belagerungsarbeiten eingetheilt waren. Als nach Eröffnung des Feuers die Besatzung am 26. Mai ein Fort zu verlassen gezwungen worden, wurde R. sofort zum Fortificationsdirector des von den Unseren besetzten Forts ernannt, welches er auch sogleich gegen Venedig hin in Vertheidigungsstand setzen ließ. Noch im Verlaufe des Jahres 1849 wurde R. Major im Corps, dann im Jahre 1853 in Rücksicht seiner verdienstvollen Leistungen überzähliger Oberstlieutenant im Infanterie-Regimente Fürst Liechtenstein, mit Belassung seiner Verwendung als Professor in der Ingenieur-Akademie. In der Folge übernahm er das Commando des 11. Genie-Bataillons, dann den Posten eines Genie-Inspectors bei der dritten Armee in Ungarn, in welcher Stellung er im Jahre 1857 zum Obersten vorrückte und bei Ausbruch des Krieges in Italien 1859 zum Feld-Genie-Director im Stabe des Feldzeugmeisters Grafen Gyulay ernannt[WS 1] wurde. Der traurige Ausgang dieses Krieges ist bekannt. R. blieb nach dem Verluste der Lombardie Chef der Genie-Abtheilung der Armee im Venetianischen, wurde am 11. October 1864 mit Belassung in seiner Dienstleistung zum General-Major befördert und im Jahre 1867 zum Geniestabe nach Wien übersetzt. Gegenwärtig lebt R. als unangestellter General-Major in seiner Heimat Repcse Lak im Stuhlweissenburger Comitate in Ungarn.

Militär-Zeitung, herausgegeben von Hirtenfeld (Wien, 4°.) 1859, Nr. 40. – Frankfurter Konversationsblatt (4°.) 1859, Nr. 125, S. 499: „Der Stab des Feldzeugmeisters Grafen von Gyulay“.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage:erernannt.