BLKÖ:Rebracha, Andreas von

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Rebiček, Joseph
Band: 25 (1873), ab Seite: 83. (Quelle)
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Rebracha, Andreas von (k. k. Oberst, geb. zu Glina in der Militärgrenze 18. October 1773, gest. 27. Jänner 1850). Im Mai 1790 trat er als Regimentscadet in das Warasdiner-Kreutzer Grenz-Regiment, wurde in demselben im October 1796 Fähnrich, im März 1797 Lieutenant, im August 1800 Oberlieutenant, im März 1809 Capitän und noch im Juli d. J. wirklicher Hauptmann. Am 1. Juni 1814 zum Major im Gradiscaner Regiments befördert, kam er im August 1820 in gleicher Eigenschaft von demselben zum St. Georger, im Mai 1823 zum Szluiner-Regimente Nr. 4 und im October 1828 zum Ottochaner Regimente Nr. 2, rückte am 9. Februar 1829 zum Oberstlieutenant im Warasdiner Grenz-Regimente Nr. 5 vor, aus welchem er in gleicher Eigenschaft am 13. März 1835 zum Ottochaner Grenz-Regimente Nr. 2 übersetzt wurde. Im August d. J. trat er als Oberst in den Ruhestand. Während dieser 40jährigen Dienstzeit hatte er 13 Feldzüge mitgemacht und ist dreimal schwer verwundet worden. Bei vielen Gelegenheiten zeichnete er sich durch seine Tapferkeit und Bravour aus, so im Gefechte bei Thionville, dann in einem anderen am 16. Jänner 1795, wofür er mit der silbernen Tapferkeitsmedaille decorirt wurde. Im Jahre 1814, damals bereits Hauptmann, that er sich am 4. Februar bei Villafranca hervor; mit seiner en masse aufgestellten Compagnie empfing er den Feind, der mit einem Regimente Cavallerie und einem Bataillon Infanterie einen plötzlichen Angriff auf unsere Truppen unternahm, mit einer wohlangebrachten Decharge, worauf [84] er selbst mit seinen Leuten auf den Feind im Sturm eindrang und ihn vollends zurückwarf. Eine Woche später, am 10. Februar, als er auf Vorposten stand, entwickelte er, bei Borghetto angegriffen, eine solche Tapferkeit, daß er gegen einen überlegenen Feind seine Stellung behauptete. R. rückte in Folge dessen außer seinem Range zum Major vor. In den Gefechten bei Materia im September 1813 und im März 1814 führte er sein Bataillon so wacker, daß er in den Gefechtsrelationen rühmlichst genannt, sein Bataillon aber mit einer goldenen und sechs silbernen Tapferkeitsmedaillen ausgezeichnet wurde. Im Juli 1826, als die Türken, 4000 Mann stark, in das k. k. Gebiet einbrachen, überwältigte er dieselben bei Malievaz nach einem fünfthalbstündigen Kampfe und verhütete durch diesen siegreichen Erfolg großen Schaden. In den Jahren 1848 und 1849 bereits längst im Pensionsstande, machte er sich doch durch rasche Organisirung von vier Warasdiner Bataillons und ebenso viel Aufgeboten, und dadurch, daß er im Warasdiner Grenzgebiete den Geist der Bewohner für die Sache des Kaisers zu erhalten bemüht war, sehr verdient. Ihn überlebten drei Söhne: Karl, Ludwig und Franz, ersterer Stabsofficier, letztere Zwei Hauptleute im Ruhestande.

Oesterreichischer Soldatenfreund. Zeitschrift für militärische Interessen. Herausg. von J. Hirtenfeld und Dr. Meynert (Wien, 4°.) III. Jahrgang (1850), S. 149: Nekrolog.