BLKÖ:Rueber von Ruebersburg, Heinrich Freiherr

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Ruebner, Adam Ernst
Band: 27 (1874), ab Seite: 231. (Quelle)
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Rueber von Ruebersburg, Heinrich Freiherr (k. k. General-Major und Ritter des Maria Theresien-Ordens, geb. zu Leipnik in Mähren am 20. Jänner 1785, gest. zu Baden bei Wien am 4. October 1857). Sein Vater Franz Rueber, als General-Major und Festungscommandant zu Legnago im Jahre 1829 verstorben, hatte als Oberstlieutenant im k. k. Infanterie-Regimente Graf d’Argenteau im Jahre 1813 den österreichischen Adelstand erhalten. Darauf ist der in den verschiedenen Nekrologen besonders betonte „alte Adel“ der Familie zurückzuführen. Im Alter von 13 Jahren trat der Sohn Heinrich als Cadet in das Infanterie-Regiment Schröder Nr. 7, mit welchem er die Feldzüge 1799–1801 und 1805 mitmachte und in dieser Zeit zum Oberlieutenant vorrückte. Im letztgenannten Feldzuge wurde R. Compagniecommandant und zeichnete sich in der Schlacht bei Caldiero am 31. October 1805 besonders aus, indem er den Laufgraben vor den Verschanzungen bei dem Eingange des Thalweges nach Colognola bassa mit großer Tapferkeit vertheidigte. Im Jahre 1808 wurde er in das neu errichtete 4. Jäger-Bataillon eingetheilt und nach der Schlacht bei Aspern dem von dem Oberstlieutenant Scheibler[WS 1] befehligten Streifcommando beigegeben. Auf einem dieser Streifzüge zeichnete er sich bei Mauthhausen bei Wegnahme der mit einem Fort und starken Verschanzungen versehenen Taborinsel in der Nacht vom 4. auf den 5. Juni 1809 durch ganz besondere Bravour aus, indem er, weit über die erhaltenen Befehle vorgehend, durch seinen persönlichen Muth die bereits schwankend gewordene Mannschaft neu entflammte, nach zwei schon zurückgeschlagenen Angriffen einen dritten wagte, in welchem er siegte, das Fort nahm und die ganze Besatzung, Bayern und Franzosen, mit Artillerie und Bespannung kampfunfähig machte. R. wurde für diese Waffenthat, bei welcher er überdieß schwer verwundet wurde, im Jahre 1810 mit dem Ritterkreuze des Maria Theresien-Ordens ausgezeichnet. In der Folge kam R. als Hauptmann in das Infanterie-Regiment Jellačić. Als solcher gab er neue Beweise seiner Tapferkeit am 26. October 1813, indem er mit nur zwei Compagnien die 6000 Mann starke feindliche Division Palombini, welche von Castelfranco gegen Bassano vorrückte, mit dem Bajonnete mehrere Stunden lang am Vorrücken hinderte, bis Succurs kam und der Feind vollständig geworfen wurde. Auch bei dieser Gelegenheit wurde R. schwer verwundet. In der Folge wurde R. Oberst und Commandant des Infanterie-Regiments Hohenegg Nr. 20, trat aber im Jahre 1840 seiner vielen Blessuren wegen in den Ruhestand. In weiterer Würdigung seiner 42jährigen Dienste – darunter durch 17 Jahre in den Campagnen der Jahre 1799, 1800, 1801, 18058, 1809, 1813 und 1814 – wurde ihm eine Elisabeth Theresien-Militärstiftung zu Theil. Er starb zu Baden im Alter von 72 Jahren. Im J. 1815 wurde R. den Ordensstatuten gemäß in den österreichischen Freiherrnstand erhoben.

Freiherrnstands-Diplom ddo. Wien 2. Juli 1815. – Militär-Zeitung, herausg. von Hirtenfeld (Wien, 4°.) 1857, [232] Nr. 81: Nekrolog. – Hirtenfeld (J.), Der Militär-Maria Theresien-Orden und seine Mitglieder (Wien 1857, Staatsdruckerei, kl. 4°.) S. 1042 u. 1747. – Oesterreichischer Militär-Kalender. Herausg. von Hirtenfeld (Wien, kl. 8°.) IX. Jahrg. (1858). S. 269. – Wappen. Ein von Blau und Silber rechtsschräg getheilter Schild. Im ersten Felde befindet sich ein gekrönter goldener Löwe, welcher mit seinen beiden Vorderpranken ein silbernes Schildlein hält, welches eine natürliche Rübe mit drei grünen Blättern zeigt; der Löwe selbst ist von einem goldenen Sterne überstiegen; im zweiten Felde ist eine natürliche Rübe mit drei grünen Blättern[WS 2] zu sehen. Aus dem Schilde ruht die Freiherrnkrone, auf welcher sich drei gekrönte Turnierhelme erheben. Aus der Krone des rechten Helms wallen drei Straußenfedern, deren mittlere blau, rechte golden und linke silbern ist; die Krone des linken trägt einen schwarzen einwärts gekehrten Adlerflug; auf der Krone des mittleren, in’s Visir gestellten steht der im Felde beschriebene goldene Löwe. Die Helmdecken des rechten Helms sind blau, jene des linken roth und jene des mittleren rechts blau, links roth, sämmtlich mit Silber unterlegt.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Scheible.
  2. Vorlage: Blätern.