BLKÖ:Sigora von Eulenstein, Anton Heinrich

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Sigray, Jacob Graf
Band: 34 (1877), ab Seite: 276. (Quelle)
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Sigora von Eulenstein, Anton Heinrich (Componist, geb. in Wien im Jahre 1772, gest. ebenda 14. November 1821). Sein Vater Franz Joseph war k. k. Bancalbeamter in Wien und für 53jährige Dienstleistung im Jahre 1794 mit dem Prädicate von Eulenstein geadelt worden. Der Sohn beendete die Humanitätsclassen – damals Poesie und Rhetorik genannt – betrieb aber, da er große Liebe zur Musik zeigte, mit Vorliebe das Violinspiel, worin er es bald zu ungewöhnlicher Fertigkeit brachte. Zu gleicher Zeit studirte er eifrigst den Generalbaß und erhielt von keinem geringeren als Mozart die Anleitung [277] in der Composition. Dem Staats-Rechnungsdienste sich widmend, machte er sich die Buchhaltungswissenschaft eigen und wurde bei der Banco-Hofbuchhaltung angestellt, in welchem Dienste er bis zum k. k. Official vorrückte. Jedoch von schwächlicher Leibesbeschaffenheit und bei dem anstrengenden Dienste, wozu sich noch seine begeisterte Musikliebe gesellte, erreichte er kein hohes Alter, denn er starb, erst 49 Jahre alt. S. hat viel und Verschiedenes componirt und Manches davon ist im Stich erschienen. Das meiste schrieb er für das Instrument, das er selbst trefflich spielte, die Violine, aber überdieß componirte er auch Einiges, wie Sonaten, Variationen für das Pianoforte. Von seinen größeren, für die Bühne bestimmten Arbeiten sind bekannt: „Vetter Damian“, Singspiel in drei Acten; – „Der Perrückenmacher“. Operette in einem Act; – „Der gebesserte Lorenz“ (zweiter Theil des Singspiels: „Das Hausgesinde“). Posse mit Gesang in einem Acte, die genannten drei Stücke für das Theater an der Wien; – „Harlekin, der Bettelstudent“. Eine Pantomime; – „Harlekin, der Scheerenschleifer“, eine Pantomime; – „Thaddädl auf der Wanderschaft“. Operette in einem Act (1804), diese drei für das Theater in der Leopoldstadt. Außerdem sind von ihm mehrere Quartetten für zwei Violinen, Viola und Violoncell und mehrere drei- und vierstimmige Gesänge vorhanden.

Eigene handschriftliche Aufzeichnungen.