BLKÖ:Sternberg, Johann Nepomuk (Vater)

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 38 (1879), ab Seite: 277. (Quelle)
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24. Johann Nepomuk (geb. 11. Juli 1713, gest. 22. August 1798), von der Leopoldinischen Hauptlinie. Ein Sohn des Grafen Franz Leopold, des Stifters der Leopoldinischen Linie des Hauses Sternberg, und Maria Johanna Nothburgas, geborenen Gräfin Schwarzenberg. Der Graf trat jung in die kaiserliche Armee und machte in einem Cavallerie-Regimente den türkischen Krieg mit, der 1739 mit dem Frieden zu Belgrad abschloß. Nun kämpfte er auch in dem darauf folgenden Kriege mit Preußen 1740, in welchem dieses Schlesien an sich riß, und erhielt in der Schlacht bei Mollwitz, in welcher er als Rittmeister in einem kaiserlichen Cürassier-Regimente mitfocht, mehrere Hiebwunden auf dem Kopfe. Geheilt, diente er fort und wurde in der Schlacht bei Czaslau, 1742, neuerdings und zwar an den kaum geheilten Stellen des Kopfes so schwer verwundet, daß er, um sein Leben zu retten, trepanirt werden mußte. Die Trepanirung gelang vollkommen, aber der Graf war außer Stande, in der Armee fortzudienen. So trat er denn in Civilstaatsdienste über, wurde zum Kreishauptmann und darauf zum Unterkämmerer der königlichen Leibgedingstädte in Böhmen ernannt. Trotz seiner schweren Kopfwunden erreichte er doch das hohe Alter von 83 Jahren. Am 24. August 1746 vermälte sich der Graf mit Anna Josepha, geborenen Gräfin Kolowrat-Krakowsky (geb. 1726, gest. 1790), welche ihm außer einer Tochter Josepha Anna, [278] die 39 Jahre alt, unvermält vor ihren Eltern starb, die Söhne Johann Nepomuk, Joachim und Caspar gebar, die alle drei durch ihre Gelehrsamkeit und ihr wissenschaftliches Wirken in der Geschichte ihres Vaterlandes fortleben und deren Lebensskizzen [diese Seite, Nr. 25 und S. 252] mitgetheilt werden. [Kunitsch (Michael), Biographien merkwürdiger Männer der österreichischen Monarchie (Gratz 1805, Gebrüder Tanzer, 8°.), II. Bändchen, S. 88. – Megerle von Mühlfeld (Johann Georg), Memorabilien des österreichischen Kaiserstaates u. s. w. (Wien 1825, J. P. Sollinger, 8°.) S. 314]. –