BLKÖ:Sterzinger, die Familie

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 38 (1879), ab Seite: 319. (Quelle)
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Ueber die Familie Sterzinger. Die Sterzinger sind ein in Tirol stark verbreitetes Geschlecht, welches wohl ursprünglich Sterz sich nannte, wie denn auch Träger dieses Namens vorkommen. Nach Anderen leite es seinen Namen von Sterzing ab, einer kleinen am Eisackflusse gelegenen Stadt, zu Füßen des Brenner, an der Landstraße zwischen Brixen und Innsbruck, einst berühmt durch seinen Silberbergbau und die guten Degenklingen, die dort geschmiedet wurden. Es kann wohl Beides richtig sein. Wiederholt sind Sterzinger in den österreichisch-erbländischen Adelstand erhoben worden, so z. B. außer dem schon erwähnten Arzt Nicolaus Sterzinger von Salzrein, ein Joseph Jacob Sterzinger, gleichfalls aus Nassereit im Oberinnthale, der Doctor der Rechte war und im Jahre 1767 den Adelstand mit dem Prädicate „von Felsenheim“ erhielt; dann Alois Sterzinger, in welchem wir einen Bruder des Landesvertheidigers Joseph Sterzinger [siehe die S. 314] vermuthen, der controllirender Paßofficier in Innsbruck war und als solcher im Jahre 1801 in Würdigung seines Antheils an der Landesvertheidigung mit dem Prädicate „von Streitfeld“ geadelt wurde. Die meisten Familien des Namens Sterzinger mögen auch in mehr oder minder nahen verwandtschaftlichen Verhältnissen zu einander stehen. Bemerkenswerth ist es, daß der sonst so gut unterrichtete Jos. Jacob Staffler in seinem so reichhaltigen Werke „Das deutsche Tirol und Vorarlberg“ bei der Gemeinde Nassereit, aus welcher so viele denkwürdige Sterzinger stammen, nur eines Johann Sterzinger gedenkt, dem der Ort Nassereit aus dem Jahre 1687 eine Frühmeßstiftung verdankt; von allen anderen Sterzingern aber, die sich im Vaterlande und in der Fremde verdient gemacht, auch nicht einen Einzigen anführt. Und doch sind außer den bisher angeführten Sterzinger’s noch verschiedene Personen dieses Namens denkwürdig, wie außer oben erwähntem Arzt Nicolaus Sterzinger von Salzrein, die zwei gelehrten Theatiner Ferdinand [S. 311] und Joseph [siehe unten Nr. 1], die drei Landesvertheidiger Joseph [S. 314], und zwei Martin [S. 319 und 320, Nummer 2 und 3].