BLKÖ:Tarczy, Ludwig

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 43 (1881), ab Seite: 70. (Quelle)
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Tarczy, Ludwig (Schriftsteller, geb. zu Hetény im Komorner Comitate Ungarns am 6. December 1807). Der ehemals im Komorner und Raaber Comitate ansässigen Adelsfamilie Tarczy gehört der in Rede Stehende nicht an, denn dieses Geschlecht ist, wie der mehrerwähnte Genealog Iván Nagy [Bd. XI, S. 46] berichtet, bereits erloschen. Ludwig besuchte die Schulen zu Komorn und Pápa. Dem Lehramte sich widmend, hielt er an letzterem Orte im Jahre 1829 Vorträge aus der Logik, 1830 solche aus der Mathematik. Zu seiner weiteren Ausbildung in den mathematischen Disciplinen begab er sich nach Wien, wo er ein Jahr hindurch Vorlesungen aus der Mathematik und Physik hörte. Nach längeren Reisen in sein Vaterland zurückgekehrt, trat er eine ordentliche Professur der Philosophie an. Auf mathematischem und naturwissenschaftlichem Gebiete sind von Tarczy folgende Werke zu verzeichnen: „Természettan az alkalmazott mathesissel [71] egyesülve“, két kötet, d. i. Physik in Verbindung mit der angewandten Mathematik, zwei Theile (Veszprim 1838, Szammer; 2. verb. und verm. Aufl. Pápa 1843; 3. Aufl. ebd. 1872, 8°.); – „Népszerü égrajz“, d. i. Populäre Astronomie (Pápa 1838, 8°.); – „Elemi ösmeretek a természettudományból“, d. i. Elementarunterricht aus der Naturgeschichte (ebd. 1839, 8°.); – „Elemi számtudornány“, d. i. Elementarunterricht aus der Mathematik (ebd. 1839; 2. Aufl. ebd. 1846, 8°.); – „Tiszta mértan elemei“, d. i. Elemente der reinen Geometrie (ebd. 1841, 8°.); – „Népszerü természettan“, öt füzet, d. i. Populäre Naturlehre, fünf Hefte (ebd. 1843, 8°.); – „Természettan elemei“, d. i. Anfangsgründe der Naturlehre (ebd. 1844, 8°.). Außer diesen Fachschriften erschienen noch von ihm: „A német nyelvtan paradigmai“, d. i. Musterbilder aus der deutschen Sprache (Pápa 1838, 8°.); – „Gyöngyök a német költészetből“, d. i. Perlen aus der deutschen Dichtung (ebd. 1839, 8°.). Aber auch in Journalen und Fachblättern war er literarisch thätig. So brachte er in einem populären Sammelwerke eine Geschichte der Physik im Alterthume; dann eine Betrachtung über die bürgerlichen Strafen im „Tudománytár“, Brieffragmente von einer Reise durch die Heimat im „Figyelmező“ u. dgl. m. Seine Abhandlung über die Wirkung des Drama und die Armut der ungarischen dramatischen Literatur wurde von der Kisfaludy-Gesellschaft mit einem Preise gekrönt und im ersten Bande ihrer Jahrbücher unter dem Titel: „A dráma hatása és literaturánk drámaszégenysége“ abgedruckt. Das Lehramt hat Tarczy bereits niedergelegt und ist in den Ruhestand getreten, gegenwärtig nur noch als Mitglied der königlich ungarischen Gesellschaft der Wissenschaften thätig, welche ihn 1838 unter die correspondirenden, im Jahre 1849 aber unter die wirklichen Mitglieder der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe aufnahm.

Toldy (Ferencz), A magyar nemzeti irodalom története a legrégibb időktől a jelenkorig rövid előadásban, d. i. Geschichte der ungarischen National-Literatur von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart. Im gedrängten Umriß (Pesth 1864–1865, Gust. Emich, gr. 8°.) S. 301, 346, 349, 350 und 351. – Ujabb kori ismeretek tára, d. i. Neues ungarisches Conversations-Lexikon (Pesth 1855, gr. 8°.) Bd. VI, S. 312. – Vasárnapi ujság, d. i. Sonntagsblätter (Pesth, 4°.) 1869, Nr. 47.
Porträte. Im Holzschnitt in vorbenannten Sonntagsblättern. – In Lithographie auf dem 2. Blatte „Magyarirók arczképcsarnoka“, das 1857 erschienen ist.