BLKÖ:Teuffenbach, Franz Joseph

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 44 (1882), ab Seite: 67. (Quelle)
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22. Franz Joseph (geb. 1702, gest. am 8. October 1785), von dem ersten (dem Andreas’schen) Hauptstamme, ein Sohn des kaiserlichen Kämmerers und Kriegscommissärs Christian Friedrich aus dessen Ehe mit Johanna Benigna letzten Freiin von Siegersdorf (geb. 1675, gest. 1735), diente in der kaiserlichen Armee und brachte es während des österreichischen Erbfolgekrieges bis zum Oberstlieutenant in dem berühmten Trenk’schen Pandurencorps. Nach einer Familienüberlieferung soll er in folgender Begebenheit, für deren Wahrheit die geschichtlichen Nachforschungen indeß nicht den geringsten Anhalt ergeben, eine bedeutende Rolle gespielt haben. Bald nach der Thronbesteigung der Kaiserin Maria Theresia, 1740, entbrannte der österreichische Erbfolgekrieg. Kurfürst Karl Albert von Bayern fiel in Oberösterreich, seine Verbündeten, die Franzosen, in Böhmen ein. Da erhoben sich 1742 die Ungarn für ihre Königin und überflutheten die bayrischen Lande, in deren Hauptstadt München eines Tages die Trenk’schen Panduren einrückten. Daß dieses Kriegsvolk nicht eben glimpflich mit der Bevölkerung verfuhr, und daß darüber in derselben täglich der Grimm gegen die rücksichtslosen Eindringlinge wuchs, ist nichts Auffälliges. Da sollen sich aber die Bürger verabredet haben, die österreichischen Officiere zu einem Gottesdienste zu laden, um sie durch Absperrung der Kirche von der Mannschaft zu trennen und die Möglichkeit der Befreiung Münchens von den unwillkommenen Gästen durch einen allgemeinen Aufstand und Bekämpfung der österreichischen Garnison zu erlangen. Doch sei der Plan während des Gottesdienstes verrathen und der an der Verschwörung theilnehmende Erzbischof mitten in seiner Function am Hauptaltare von Teuffenbach durch einen Pistolenschuß niedergestreckt worden, die Officiere aber hätten noch bei Zeiten das Hauptthor der Kirche gewinnen und dem Aufstande vorbeugen können. Franz Josephs spätere Erblindung wurde in der Familie dem kirchlichen Frevel zugeschrieben. Teuffenbach war mit Maria Magdalena Freiin de Leo von Löwenberg, k. k. Sternkreuz-Ordensdame, vermält, welche ihm außer einer Tochter Maria Dominica, drei Söhne gebar, von denen der jüngste, Franz, als Oberlieutenant des 18. Infanterie-Regiments im Treffen bei Landshut (23. Juni 1756, n. A. 1760) fiel, Franz Anton Joseph aber das Geschlecht fortpflanzte. –