BLKÖ:Uliczny, Julius

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Ulke, Anna
Band: 48 (1883), ab Seite: 297. (Quelle)
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Uliczny, Julius (Schriftsteller, Ort und Jahr seiner Geburt unbekannt). Allem Anscheine nach aus Böhmen gebürtig, Zeitgenoß. Als Erzherzog Ferdinand Max die mexicanische Kaiserkrone annahm und in Folge dessen in Oesterreich und Belgien ein mexicanisches Freicorps gebildet wurde, trat auch Uliczny in ein solches und segelte mit demselben 1864 nach Mexico, bekleidete die Stelle eines kaiserlich mexicanischen Lieutenants. Nach der Katastrophe des 19. Juni 1867, in welcher der Kaiser als Juarez’ Opfer fiel, kehrte auch er nach Oesterreich zurück und wurde daselbst Telegraphist. Die Muße seines Berufes benützte er zur Abfassung einer Geschichte des Freicorps, in welchem er gedient hatte. Sie erschien auch im Drucke unter dem Titel: „Geschichte des österreichisch-belgischen Freicorps in Mexico“ (Wien 1868, Dirnböck, gr. 8°., 218 S.). Ein Exemplar davon geruhte Seine Majestät entgegenzunehmen und dem Autor dafür das allerhöchste Wohlgefallen nebst Dank bekannt zu geben. Auch weiter blieb Uliczny als Schriftsteller, und zwar auf dem Gebiete des Romans thätig, denn es erschienen von ihm in der „Familienbibliothek“ mehrere Erzählungen und Skizzen, als: „Blinder Alarm“; – „Das Gespenst“; – „Die Hexe von Monterey“; – „Der Hofball“; – „Herzog von Lagosta“; – „In Mexico Erlebtes“; – „Drei Nächte aus dem Leben eines Straßenräubers“; – „Erinnerungen aus dem mexicanischen Feldzuge“; – „Aus den letzten Tagen des Kaisers Max in Mexico“ und „Der Pfarrer von San Martin. Historische Erzählung aus dem Leben in Mexico“, welche von einem Unbekannten E. F. für die in Brünn verlegte, von Placidus Mathon herausgegebene „Biblioteka zábavna“ ins Čechische übersetzt wurde. Uliczny hat sich aber auch als gewandter Zeichner versucht, so z. B. brachte die illustrirte Monatschrift „Alte und neue Welt“ im Jahrgang 1871, S. 229 eine eigens für dieselbe von Jul. Uliczny gezeichnete Scene, offenbar aus dem „mexicanischen Leben“ mit der Unterschrift: „Hinauf mit dem österreichischen Hund“, einen Act amerikanischer Lynchjustiz darstellend.