BLKÖ:Visconti, Johann Maria

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 51 (1885), ab Seite: 53. (Quelle)
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13. Johann Maria (geb. 1389, gest. 1412), erstgeborener Sohn des Vorigen aus dessen zweiter Ehe mit Katharina Visconti, einer Tochter [BLKÖ:Visconti, Barnabo|Barnabo Visconti’s]] [S. 52, Nr. 11], wurde 1402 nach seines Vaters Tode zum Herzoge ausgerufen. Da er erst dreizehn Jahre zählte, führte seine Mutter Katharina die Regentschaft, ihre Schwäche aber stellte Alles, was die Visconti bis dahin errungen hatten, in Frage, und die von den letzten Visconti niedergehaltenen Streitigkeiten beider Parteien, der Guelfen und Ghibellinen. entbrannten um so heftiger von Neuem. Da verjagte 1404 Johann Maria die Mutter aus dem Palaste und sperrte sie in Monza ein, wo sie bald darauf an Gift starb. Seine unmenschliche Grausamkeit versetzte die Mailänder in große Furcht, endlich erhoben sie sich gegen ihn und gewährten dem Grafen Blandrata, welcher bereits Alessandria, Tortona, Vercelli und Novara genommen hatte, Einlaß in die Stadt. Astorre Visconti aber, ein natürlicher Sohn Barnabos, ermordete mit noch einigen Verschworenen den Tyrannen Johann Maria, als dieser eben in der Kirche sich befand. Als Beispiel der Grausamkeit des Herzogs sei nur erwähnt, daß er die zum Tode verurtheilten Verbrecher vor seinen Augen von Hunden zerreißen ließ. Aus seiner im Jahre 1408 mit Antonia Malatesta geschlossenen Ehe hinterließ er keine Kinder. –