BLKÖ:Wondra, Hubert

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Wołucki, Karl
Nächster>>>
Wondra, B.
Band: 58 (1889), ab Seite: 103. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Hubert Wondra in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Wondra, Hubert|58|103|}}

Wondra, Hubert (Chordirector der k. k. Hofoper, geb. zu Kleinhermsdorf in Schlesien am 30. October 1849). Der Sohn eines Lehrers, trat er 1861, im Alter von zwölf Jahren, als Sängerknabe in den Olmützer Domchor ein, kam 1862 in das unter Leitung G. Preyer’s stehende Convict zu Stephan in Wien, beendete die Realschule, dann den Präparandencurs daselbst und den zweijährigen Curs im Vereine zur Beförderung echter Kirchenmusik unter Jos. Ferd. Kloß [Bd. XII, S. 115], gleichzeitig studirte er eifrig Generalbaß, Harmonie- und Compositionslehre und Orgelspiel bei Andreas Bibl [Bd. I, S. 385 und Simon Sechter [Band XXXIII, S. 250]. So vorgebildet, bewarb er sich um ein musicalisches Lehramt und erhielt die Gesanglehrerstelle an der Realschule in Sternberg; zugleich wurde er Chormeister des dortigen Männergesang-Vereines. Im Jahre 1873, zum Musikprofessor an der k. k. Lehrer- und Lehrerinen-Bildungsanstalt in Troppau ernannt, wurde er auch Mitglied der k. k. Prüfungscommission für allgemeine Volks- und Bürgerschulen, ferner Dirigent der Troppauer Singakademie und der Symphonieconcerte. Am 16. August 1888 erfolgte seine Berufung zum Chordirector an der k. k. Hofoper. Als Dirigent der Troppauer Singakademie brachte er die Meisterwerke der Tonkunst, so die Oratorien „Elias“, „Saulus“, „Paradies und die Peri“, „Samson“, „Judas Maccabaeus“, ferner Wagner’s „Lohengrin“ und „Der fliegende Holländer“ zur Aufführung und gründete die Symphonieconcerte in der dortigen Stadt. Auch in der Composition thätig, hat er bisher folgende Werke durch den Druck veröffentlicht: „Waldesweihe“, für gemischten Chor; – „Gut’ Nacht“, für Männerchor; – „Traumbegraben“, Soloquartett; – „O Lieb, sei mein!“, für Mezzosopran; – „Das Vater-Unser“, Soloquartett. Ferner hat er die Heinze-Krenn’sche Musik- und Harmonielehre für österreichische Lehrerbildungsanstalten bearbeitet.

Neue Freie Presse, 16. August 1888, Nr. 5613, Abendblatt, in der „Kleinen Chronik“.