BLKÖ:Zuzzeri, Johannes Lucas

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Zuzzeri, Michael
Band: 60 (1891), ab Seite: 326. (Quelle)
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4. Johannes Lucas Zuzzeri (geb. zu Ragusa 1716, gest. zu Rom 18. November 1746). Er trat in jungen Jahren in den Orden der Gesellschaft Jesu und kam nach Rom, wo er im Collegium romanum seine Studien beendete, vorzugsweise trieb er die griechische Sprache, Mathematik und archäologische Studien, und zwar mit solchem Erfolge, daß er bald zu großem Rufe gelangte. Im Lehramte verwendet, trug er diese Wissenschaften in Siena, Loreto und Macerata vor. Dann von seinen Oberen nach Paris gesendet, hatte er daselbst Gelegenheit, das numismatische Cabinet des Abbé Rothelin zu besuchen, und fand bei demselben die freundlichste Aufnahme. Als er dann nach Italien zurückkehrte und in den Ruinen Tusculums, des einstigen Landhauses Cicero’s, manche werthvolle Antiquität aufzufinden so glücklich war, gab ihm dies Stoff zu zwei gelehrten Abhandlungen, die er unter dem Titel [327] zusammenfaßte: „D’un antica villa scoperta sul dosso dei Tusculo e d’un antico orologio a sole ritrovato tra le rovine della medesima. Dissertazione due“ (Venezia 1746, 4°.); in der ersten Abhandlung führt er den Nachweis, daß die aufgefundene Villa wirklich Cicero’s Tusculum sei; in der zweiten weist er auf die verschiedenen Methoden der Alten, die Zeit zu bestimmen, hin. Ferner gab er noch heraus: „Sopra una medagila di Attala Filadelfa, e sopra una parimente d’Annia Faustina, due Dissertazione“ (Venezia 1747, 4°.), von denen die zweite auch in französischer Sprache in den „Mémoires de Trevoux 1748“ zum Abdruck gelangte. Während Zuzzeri mit einer wichtigen Arbeit beschäftigt war, welche von der gelehrten Welt mit Spannung erwartet wurde, ereilte ihn der Tod im Alter von erst 30 Jahren. –