Christliche Symbolik/St. Jakob

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St. Jakob (der Aeltere),

der älteste unter den Aposteln und doch Bruder des jüngsten, des Johannes, wird insgemein als ein uralter, sehr ernster und noch immer rüstiger Greis in Pilgertracht dargestellt. Die Legende sagt, er sey nach dem Tode des Erlösers nach Spanien gewandert, um dort das Evangelium zu verkünden. Noch zeugen Steine, in denen er so weich wie in Betten geschlafen und seine Gestalt abgedrückt, oder denen er nur seine Fusstapfen eingedrückt, von seiner Anwesenheit. Nach Asien heimgekehrt, predigte er unter den Samaritern und bekehrte einen Zauberer, Namens Hermogenes. Als dieser aber aus Furcht vor den Teufeln, die er sonst gebraucht und die sich an ihm rächen wollten, nicht von ihm gehen wollte, gab er ihm seinen Stab als sichere Waffe gegen alle Anfechtung mit. Aber König Herodes liess den frommen Jakob enthaupten, als den ersten unter allen Aposteln, der den Martyrertod erlitt. 25. Juli. Vgl. die Apostelgeschichte d. Abdias. Nach den actis SS. wurde der Leichnam auf ein Schiff gesetzt und dem Meere überlassen, das ihn an die spanische Küste trug, worauf er zu Compostella beigesetzt wurde, das noch jetzt sein hochberühmter Wallfahrtsort ist. Nach der Legende des Hermann von Fritslar (Pfeiffer, deutsche Mystiker I. 67.) fand die Hinrichtung im Königreich Galizien in Spanien selber Statt. Die Königin liess seinen Leichnam an wilde Thiere binden, damit sie ihn zerrissen, aber sie trugen ihn ganz sanft mitten in den Pallast des Königs, wo er plötzlich versank. Da bekehrte sich der Hof und das Volk, und man errichtete über ihm eine grosse Kirche. Den Namen Compostella soll dieser berühmte Ort erhalten haben von campus und stella, weil der Heilige über der Gegend einen Stern erblickte, und ihm war verheissen worden, wo er diesen Stern sähe, werde er den Märtyrertod leiden. [431] Berckenmeyer, kur. Antiquit. I. 41. Der Ort wurde indess erst im 9ten Jahrhundert gegründet. Lichter und Engel liessen sich im Walde sehen, bis man daselbst das Grab des Heiligen entdeckte. Aschbach, Ommajaden I. 213. Es geschahen dahin unzählige Wallfahrten und daselbst unzählige Wunder. Lange Zeit im Mittelalter galt eine Wallfahrt nach St. Compostella von Frankreich oder Deutschland und England aus fast so heilig, wie eine nach Jerusalem selbst. Man zeigt dort noch das Gerippe des Heiligen, mit Edelsteinen bedeckt, grosse Diamanten statt der Augen. Bory de St. Vincent, Gemälde d. Pyren. Halbinsel I. 295. Den Abdruck seiner Hand in Stein etc. Auch soll aus seinem Grabe ein wunderbarer Klang tönen, so oft Spanien ein Unglück droht. Berckenmeyer a. a. O. Ihm zu Ehren wurde ferner der Ritterorden von S. Jago gestiftet. Auch war „St. Jago“ lange der Schlachtruf der Spanier, weil einmal in einer grossen Schlacht der Heilige auf weissem Ross mit Kreuz und Schwert erschienen und die Christen zum Sieg wider die Mauren geführt haben soll. In Turpins fabelhafter Geschichte Karls des Grossen ist die Wiedereroberung des heiligen Grabes zu Compostella das Motiv aller Kämpfe der Franken in Spanien. Vgl. noch den Artikel Hahn. — Die Erklärung der Pilgerfahrt zum äussersten Westen Europa's der Sonne nach s. im Artikel Apostel.