Das Maria-Theresia-Denkmal für Wien

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Titel: Das Maria-Theresia-Denkmal für Wien
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 10, S. 164
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1887
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[164] Das Maria-Theresia-Denkmal für Wien. In den zierlichen Parkanlagen zwischen den beiden Hofmuseen am Burgring, deren feierliche Eröffnung mit der Enthüllung des schönsten Denkmals der Kaiserstadt, des Maria-Theresia-Denkmals, zusammenfallen wird, steht bereits der imposante Unterbau zu diesem Monument, das Oesterreich seiner unvergeßlichen Herrscherin widmet. Schon der architektonische Aufbau der nun beendeten Steinmetzarbeiten gewährt einen prächtigen Anblick. Von einer weiten Steinterrasse, auf welche man von vier Seiten her über etliche Stufen gelangt, erhebt sich ein stattlicher postamentartiger Sockel und auf diesem eine sechseckige säulengeschmückte Balustrade aus lichtgrauem Mauthhausener Granit – die Säulen sind dunkler –, welche ein mit Reliefs gezierter aufsteigender Sockel und sodann die Statue der großen Kaiserin, in vierfacher Lebensgröße und in sitzender Stellung, zu krönen bestimmt ist. Die allegorischen Figuren, welche zu Füßen der Kaiserin sitzen, versinnbildlichen die Kraft, die Milde, die Weisheit und die Gerechtigkeit, während auf den vier diagonalen Ausläufern des unteren Sockels die Reiterstatuen der Generale Daun, Laudon, Traun und Khevenhüller, jede einzelne selbst ein Monument, angebracht sind.

Zwischen diesen Reiterfiguren, auf etwas höherliegendem Niveau als diese, erscheinen die Standbilder von Kaunitz, van Swieten, Haugwitz und Nadasdy. Zwischen den Säulen der Balustrade aber zeigen sich Reliefgestalten, welche das „Kriegswesen“, die Politik, die Administration und Kunst und Wissenschaft darstellen. Die letztere wird repräsentirt durch die portraitähnlichen lebensgroßen Bilder von Eckhel, Pray, Gluck, Mozart (als Kind) und Haydn, welche Figuren zu einer schönen Gruppe vereinigt sind. Der Sockel, auf dem die vier Reiterstandbilder stehen werden, besteht aus dunkelgrauem, großweißgesprengtem Pilsener Granit. Je zwei Säulen von Sterzinger Marmor befinden sich bei den vier Votivtafeln, bei denen die Reliefs angebracht werden. Der Gesammteindruck, den das Monument bei dem Beschauer hervorruft, läßt sich durch eine trockene Aufzählung der einzelnen Theile des Denkmals wohl nicht hervorrufen, und seiner Zeit werden namentlich die zu beiden Seiten des großangelegten Standbildes sich erhebenden Museen einen imposanten Rahmen und das kaiserliche Stallgebäude im Hintergrunde eine stattliche Rückwand abgeben.