Das Stauffacherin-Denkmal für Steinen

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Titel: Das Stauffacherin-Denkmal für Steinen
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 17, S. 517, 546
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1898
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger G. m. b. H. in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[517] [546] Das Stauffacherin-Denkmal für Steinen. (Mit Bild S. 517.) Als einen Kampf für die Unverletzlichkeit des häuslichen Herds, für das Heiligtum der Familie hat Schiller im „Tell“ den Aufstand der schweizer Urkantone wider die Tyrannei der kaiserlichen Landvögte geschildert, und die erste Mahnung zur gemeinsamen Erhebung läßt er erklingen von den Lippen einer schlichten Hausfrau. In Gertrud Stauffachers Seele ersteht der Plan zu jenem Bunde der Waldstätte, welches dann durch den Schwur auf dem Rütli feierlich besiegelt wird. Ihr tapferer Anruf: „Sieh vorwärts, Werner!“ entreißt den zögernden Gatten seinen zaghaften Bedenken, so daß er sich mutvoll zu entschlossenem Handeln aufrafft. Wie längst dem Tell, soll nun auch der Stauffacherin in der Schweiz ein Denkmal erstehen. Ein Komitee von schweizer Frauen, das sich 1892 im Interesse der philanthropischen Frauenthätigkeit in Bern gebildet hat, das „Frauenkomitee Bern“, hat dazu den Plan gefaßt, nachdem 1896 auf dem Frauenkongresse zu Genf ein entsprechender Vorschlag zur Annahme gelangte. Der Bildhauer Max Leu begeisterte sich für den Plan und schuf aus freien Stücken den Entwurf für das Denkmal, welchen wir zur Abbildung bringen. Leu überwies das Modell dem „Frauenkomitee Bern“; dieses setzte sich in Verbindung mit dem Frauenverein und dem Gemeinderat von Steinen im Kanton Schwyz, denn hier am Wohnort Stauffachers soll das Denkmal seinen Standplatz erhalten. Bei der Ausstellung des Entwurfs im Berner Kunstmuseum hat die lebensvolle Gruppe allgemeinen Beifall gefunden. Max Leu zeigt die Stauffacherin, wie sie mit heroischer Gebärde den grübelnden Gatten zum Kampf aufruft, den Blick prophetisch in die Ferne gerichtet. Schon durchzuckt den Mann der Entschluß, und er schließt energisch die Faust. In freier Gestaltung hat der Künstler neben die begeisterte Frau den kleinen Sohn gestellt, dem ihre Linke segnend das Haupt berührt. Der Kleine blickt voll Zutrauen zu ihr auf. Als Inschrift hat der Künstler dem Sockel Gertruds Mahnruf eingefügt: „Sieh vorwärts, Werner!“