Der Stammhalter

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor:
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Der Stammhalter
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 39, S. 689, 704
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1886
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


[689]

Der Stammhalter.
Nach dem Oelgemälde von Aurelie Werner.

[704] Der Stammhalter. (Mit Illustration S. 689.) Durch das Leben der Hansestädte geht ein patriarchalischer Zug: in Kostüm und Sitte wird das Alte treulich gewahrt. Wir sehen auf diesem Bilde eine alte Kinderwärterin aus Bremen, die den Stammhalter und Sprößling einer vornehmen Patricierfamilie auf dem Arme trägt. Doch nicht mit pflichtgemäßer Gleichgültigkeit wartet sie ihres Amtes: der Ausdruck ihrer Züge beweist, daß schöne Erinnerungen aus der Jugendzeit in ihr auftauchen, denn sie hat schon den Vater des Kleinen als Kind auf ihren Armen gewiegt, und der Stolz über den neuen Stammhalter giebt ihr die Kraft, auch noch im höchsten Alter die Pflichten der Wärterin zu erfüllen. Das Kostüm der Wartfrau ist alte Bremer Tracht, wie sie früher Bürgerfrauen und Bürgermädchen trugen und wie man sie jetzt noch bei Kinderwärterinnen sieht. Auf der weißen Mullhaube, die der alten Holländer Mütze ähnlich ist, sitzt noch ein ganz kleines Häubchen aus golddurchwirktem Stoff, die sogenannte Kapsel, die sich dicht an den Kopf anschließt, und an deren unterem Ende ein bis auf die Waden herabfallendes Band befestigt ist. Solche Mützen wurden sehr in Ehren gehalten, denn sie hatten oft bedeutenden Goldwerth.†