Der elektrische Telegraph durch’s atlantische Meer

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Titel: Der elektrische Telegraph durch’s atlantische Meer
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 36, S. 482
Herausgeber: Ferdinand Stolle
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1855
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[482] Der elektrische Telegraph durch’s atlantische Meer zur Verbindung Amerika’s und der alten Welt über England, von welchem schon öfter die Rede war und zwar in Verbindung mit dem Plane einer elektrischen Sprechkette um die ganze Erde, geht seinen Gang ruhig und rüstig fort zur Vollendung. Eine Zeitung New-Yorks bringt über den jetzigen Stand der Sache folgende Mittheilung: „Die telegraphische Communication zwischen Amerika und Europa, als Vorläuferin einer um die ganze Erde, ist eine zu große That für einen einzigen Helden. Doch halten die damit beschäftigten Personen das Werk bereits als sicher zur Ausführung. Die Erfahrung, welche man mit dem Telegraphen zwischen der Krim und England durch’s schwarze Meer gemacht hat, bestärkt diese Sicherheit. Von Balaklava bis Varna ist der unterseeische Draht 350 englische Meilen lang. Diese Länge hindert die Kraft des elektrischen Fluidums nicht im Geringsten. Die Länge des Drahtes zwischen Ireland und Newfoundland, dem nächsten Punkte Amerika’s, wird 1750 Meilen sein. Die genauen Untersuchungen des atlantischen Meeresgrundes von Seiten der amerikanischen Regierung haben ergeben, daß der Grund hier, mit Ausnahme von 200 Meilen an der irischen Küste, durchaus aus einer sandigen Ebene besteht, so daß man blos die 200 Meilen voller Gebirge und Zacken zu umgehen braucht, wodurch die 1600 Meilen Entfernung in gerader Linie durch Umweg zu 1720 werden. Der amerikanische Theil der Arbeit wird durch das Kapital von acht reichen Privatpersonen besorgt. Sie legen den Draht von Newfoundland bis New-York. Cyrus Field, ein Mitglied der Compagnie, ist eben von England, wo er mit der englischen Compagnie abgeschlossen, zurückgekehrt. Die amerikanische Linie wird 1200 Meilen lang, mit blos 71 unter dem Golf des St. Lorenzoflusses hin. Die Kosten sind auf 11/2 Millionen Dollars berechnet. Auf Newfoundland allein arbeiten schon seit einem Jahre 600 Menschen, um Wüste und Wald zu klären. Sie bekommen außer Lohn große Strecken Landes in dieser bisher unbekannten, wilden Gegend. Der Draht für den Lorenz-Golf ist schon von England abgegangen. An dem Drahte durch’s atlantische Meer wird in einer dazu besonders eingerichteten Anstalt bereits gezogen und gesponnen. Es wird die riesigste, heroischste Arbeit sein, die unser dampfendes, industriell erfinderische und schöpferisches Jahrhundert aufweisen kann, eine Heldenthat, gegen welche alle blutigen Schlächtereien vor Sebastopol zu einer barbarischen, großartigen Kleinigkeit des Unsinns, des Unvermögens und der Heuchelei herabsinken.“