Die Schedelsche Weltchronik (deutsch):120

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CXIX verso:[Bearbeiten]

Das sechst alter

Die sechsten verfolgung nach Nerone hat Maximinus der kaiser weder die christen bewegt. vn sunderlich wider die clericken vnd briestere. vnnd nach dem er menigclichen mit toedtung verfolget so wardt er auch im dritten iar seins kaiserthumbs von Pupieno zu Aquileia misambt seinen suenen erslagen. vnd also seiner verfolgung mitsambt seinem leben ein entschafft gemacht.

Poncion der hailigst martrer hat die kaiser Philippos (als die geschihtbeschreiber sagen) zum glawben christi bekert. Er was eins roemischen rathern sun. sein vater hieß marcus sein muter Julia. die gieng schwanger in den tempel des iupiters. darinn der briester opfferende sein klaidung zerrisse vnd mit erschroeckenlicher stymm sprach. Diss weib tregt in irem leib den der disen tempel von grundauff vmbkeren wirdt. darumb keret sie trawrig wider zu haws vnd beschweret irnn leib dz dz kind in ir vergeen solt. doch gepare sie dz kind an alle mackel. vnd als sie sich vnderstuond das kind zeertoedten do sprach der vater. laß es leben wil Jupiter so wirdt er sichselbs an seinem feind rechen. do er nw hohgelert wardt vnd die christen den sant Poncianus vor was hoeret singen. vnßer got im himel hat alle ding gethan die er wolt Abgoet der haiden sind silber vnd gold etc. Do hat er die abgoeter verlassen. vnnd mit seinem vater von Ponciano den tawff empfangen. vnd nach absterben seins vaters vnd Ponciani. dem babst Fabiano alle sein habe vnnd gueter gegeben. den armen außzeteylen. Nw was er mit den zwayen Philippen den kaisern gefreuendt. vnd ietzo das tawsentst iar der statt Rom. do zaiget er ine das der war vnd groß got imm himel zeeren wer vnd vrsachet sie damit. das sie von Fabiano de tawff empfiengen vnd den tempel zerprachen. von dem nachfolgenden kaisern hat er nach erduldung mancherlay peynigung. doch von den wueetenden bern vnd vomm fewr imm sannd vnuersert bleibende. zu letst mit enthawbtung die marter volbracht.

Hienach volgen die martrer die durch mcanherlay verfolgung gelidden haben. vnd darnach die namen der beruembtern

Leontius martrer
Flocellus ein kind
Felicissimus martrer
Romanus martrer
Babundus martrer
Cixilla iunckfraw ein tochter Decij vnnd martrerin
Abacuck martrer
Anderius ein iunger Policarpi
Siminus martrer
Nouatus mit.xx.
Victor ritter vnnd Terrena sein weib
Concordius ein subdiacon
Valerius martrer
Gayus martrer
Philippus voyt zu Alexandria
Triphonia
Cesarius
Simphorianus
Castorius
Columba
Geminianus
Philomon
Januarius
Festus
Desiderius
Sabinus
Basilius mit siben andern
Adrianus
Simplicianus
Die siben schlaffer

Patroclus
Simphorianus
xlviij. martrer
Leonilla
Priscus
iijc.xlij.martrer
Quirinus
Theodorus basilides
Maurus
Victorinus
Victor martrer
Nicoferus
Claudianus
Alexander
Carpoferus
Crisandus
Gedeon
Daria
Marcellianus
Marcus (sein weib
Nicostratus vnnd zoe
Tranquillus
Cromacius
Crescencia
Theodora
Albinus
Felicianus
Primus
Faustinus
Beatrix


Zu zeiten Decij des kaisers (als er nach mancherlay verfolgung der christen gein Ephesum komen wz) ließ er mitten in der statt einen tempel pawen vnd bedranget aller menigclichen bey der peen des tods den abgoettern zeopffern. do fiel so ein große forcht der pein in aller menigclichen. dz der sun des vaters. vnd ein freuendt des andern verlawgnet. In diser statt warn siben edeln die ersten vnd fuernemsten imm pallast. nemlich Maximinus Marcus Martinianus Dionisius Seraphion Johannes vnd Constantinus. die verachteten die abgoetter vnd verbargen sich fastende vnd bettende in irmm haws. Nw warden sie gegen Decio verraten do gaben sie ire vaterlich erbe den armen vnd giengen in den berg Celion in maynung sich daselbst bis zu ende der verfolgung zeuerbergen. auß den wartet er einer der andern vnd eroeffnet inen dem grimen decij vnd bracht ine prot zu. mit derselben speis warden sie gesterckt redten in wainen einander zu. also dz sie (als ggot wolt) entscliessen. do hieß decius das loch des hols verschopffen das sie hungers vnd dursts sterben solten. die warden darnach zu den zeiten Theodosij nochmals lebende gefunden als ettwen hernachfolgt.

CXX recto:[Bearbeiten]

Blat CXX
der werlt

Die sibend verfolgung der christen nach Nerone ist an vil menschen an mancherlay enden beschehen durch Decium den kaiser. der dem kaiser Philippo (als er von Verona oder Bern auß dem krieg wider anhayms zohe) in gestalt ine zeeren entgegen kome vnd ine listigclich ertoedtet. vnd also das kaiserthumb an sich bracht. vnd gein Rom zohe das er gesehen wuerd das er auß lieb der goetter seinen herrn (darumb das er ein cristen man was) ertoedt het. vnd er beweget ein herte verfolgung wider die cristen vil vertoedtende. vnd sunderlich darundter den sun des vorgenanten kaiser Philippi mancherlay marter haben vnder decio gelidden wie hernachuolgt.

Abdon vnd Senen roemische vndergesatzte koniglein. gar hohberuembte mann auß Lorduba der statt persier land pirtig sind in disen aufruerungen nach vil bekuemernus des kerckers mit ketten gepunden gein Rom gefueert vnd daselbst mit mancherlay geschlecht der pein lanng gequelet worden. dann als der kaiser Decius Babiloniam vnnd andere land vberwunden het do fueeret er die cristen menschen von mancherlay oertern in die benanten statt Corduban vnd toedtet sie mit mancherlay marter. derselben leichnam begruoben Abdon vnd Senen die cristenlichsten menner. Zu lest haben sie mit dem schwert die marter vollbracht. am. xxx. tag des monats iulij

Agatha ein siculianische iunckfrau von gepurt edel vnd hoh beruembt ist diser zeit in Cathania der statt des lands Sicilie vmb Christus willen mit marter gekroenet worden. dann als Quincianus der verweser daselbst das geruochde vnd lob its adels schoene vnd reichthuemer hoeret vnd das sie ein diern cristi wer do hat er nach ir gegriffen vnd sie Affridosie der schoedisten frawen vberantwurt. die het siben zu der schnoedigkeyt ergeben toechter die vermaneten Agatham mit raten vnd bedroungen. xxx. tag das sie dem verweser seins willens werden solt. vnd als sie nw zu letst den abgoettern nit opffern wolt do wardt sie nach vil schlegen vnnd kerckern nach abschneydung irer pruest vnnd nach vmbweltzung auff glueende koln auß verurtailung Quinciani im kercker getoedt vnd mit der martrer kron am fueften tag des monats februarij begabt. vnd ir leichnam von den glawbigen mit wolriechenden krewtern gesalbet begraben. dabey leget ein engel ein tafel dar an stuond gegraben. Ein heiligs willigs gemueet. got die ere. vnd entledigung dem vaterland.

Appolonia die heiligst gedechtnus wirdigst Alexandrisch iunckfraw langs alters hat in diser zeit von des cristenlichen namens wegen die bitterste marter erlidden. dann als sie den abgoetern nit opffern wolt da haben sie ir erstlich alle ir zene außgeschlagen vnd mit viel schlegen gepeinigt. Zu letst als sie ir droeten sie woelten sie lebendig prennen wo sie mit ine got nit lestern woelt. Aber da sie das fewer sahe do riße sie sich von den henden der vnguetigen vnd sprang selbs in das berayt fewer. also dz die handler der grawsamkeit erschracken das ein weib wardt gefunden schneller zum tod dann ein verfolger zu den pein. vnd verdient also die kron der martrer amm newden tag des monats februarij. vnnd wardt ir heiliger leichnam darnach in welschland gebracht. vnnd wirdt zu Derdona in der stat Lombardie in der thumbkirchen enthalten

Serapion auß Alexandria pirtig ein fast heiliger man ward in demselben iar zu Alexandria vonn verfolgern gefangen mit grawsamen peinen gequelet also fast dz sich alle seins leibs glidfuege vor entloeseten. aber er wardt noch lebendige von des teuefels knechten von dem hoehsten seins hawß vber abgestuertzt vnd also ein cristenlicher martrer gemacht. Sein tag wird amm. xiiij. tag nouembris begangen. Justinus der briester hat auch mit victoria vmb christus willen die marter hobestendigclich erduldet.

Meniacus ein Etrurischer hohachtper man hat zu Florentz in Ethrurier land am. xxv. tag octobris die marter erlidden. des heiligthumb von den burgern daselbst in grosser ere gehalten wirdt. Parentinus vnnd Laurentinus deselben lands sind in der stat Arecio mitsambt Nicostrata den diacon. vnd vil andre in diser aufruor vmb cristo gemartert

Victoria die edel iunckfraw einen haiden vermehelt worden. diesich weder beschlaffen lassen noch den abgoettern opffern wolt ist zu rom vnder der Decianischen verfolgung nach vil wunderzaichen vnd heiliger werck. als sie den hernn vil iunckfrawen zubracht het auß bitte irs gesponsen mit dem schwert gericht worden. Sunst sind auch vil andere mit der marter bekroenet die in diser wueettenden verfolgung sich in den wueestungen vnd bergen verborgen haben. vnd von hunger durst. kelte. sichthumm. moerdern vnd wilden thiern in mancherlay gegenten der welt verzert worden sind.