Die Ursache des Einschlagens vom Blitze:Seite 100

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Die Ursache des Einschlagens vom Blitze
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andern Körpern verrichtet. Wenn aber nur die Materie ungehindert sich weiter ausbreiten und verlieren kann, so ist eine mäßige Dicke des Metalles, wie etwa ein Gänsekiel, schon gemeiniglich zureichend gewesen, dem Schmelzen von einem Blitze zu widerstehen. Hingegen können allerdings andere, nämlich heftigere Würkungen vom Blitze bey abgesonderten, und mit verschiedener Art Körpern umgebenen Stücken Metall entspringen, von welchen die Electricität nicht abgeleitet, sondern darin angehäufet wird. So wundert es mich gar nicht, daß im Brigittenthurme zu London, eine eiserne Stange, welche 1 ½ Zoll dick, und 2 ½ breit war, von dem Wetterstrahle mitten von einander gebrochen worden. Sie lag in der Quere, war an beiden Seiten in starke Steinwände eingeschlossen, zwischen welchen sie 21. Zoll lang Raum, über sich aber gleichfals gehauene Steine liegen hatte. Daher blieb die electrische Materie darinn angehäuft, dehnte sie aus, stieß sie von den obern Steinen ab, bog sie nach unten zu, und zerbrach sie. Eben so verhielte es sich mit andern Stangen, deren Herr Wilson gedenket, und welche zerbrochen oder geschmolzen worden *). So werden auch Kreutze oder


Electricität stark ist, auch ein Schlag, wiewohl nicht so heftig, als auf einen stumpfen Körper.

*) Phil. Trans. Vol. LIV. p. 251.[1] da er nämlich Schwierigkeiten wegen der Sicherheit der metallenen Ableitungen machen will. Auch Herr Delaval scheinet (l. c. p. 233.[2]) zu zweifeln, daß dünne Stangen oder Drathe bey einer Ablei-

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Phil. Trans. Vol. LIV. p. 251. – Benjamin Wilson: A Letter to the Marquiss of Rockingham, with Some Observations on the Effects of Lightening, in: Philosophical Transactions 54 (1764), S. 246–253, hier S. 251.
  2. l. c. p. 233. – Edward Delaval: An Account of the Effects of Lightning in St. Bride's Church, Fleet-Street, on the 18th of June 1764: In a Letter to Mr. Benjamin Wilson, F. R. S. from Edward Delaval Esq; F. R. S., in: Philosophical Transactions 54 (1764), S. 227–234, hier S. 233