Die deutschen Kaiser:Albrecht I. und Heinrich VII.

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Die deutschen Kaiser
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Albrecht I. Heinrich VII.
Albrecht der Erste. 1298–1308. Heinrich der Siebente. 1308–1313.

Allüberall im deutschen Land
Nun Albrecht Anerkennung fand.
Der war ein finstrer, harter Mann,
Fast schlecht man ihn benennen kann.

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Stets auf Vergrößerung der Macht

Des eignen Hauses nur bedacht,
Wollt’ Holland, Böhmen und Thüringen
Gen alles Recht er an sich bringen:
Doch alle List nebst Trug und Lug

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Ihm die erwünschte Frucht nicht trug.

Auch Johann, seinem Neffen, wollte
Das Erbgut er nicht übergeben:
Darob der Jüngling heftig grollte,
Und schnöd raubt er dem Ohm das Leben

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Durch grausen Mord, unfern dem Strand

Der Reuß, im schönen Schweizerland.

Die Fürsten nun Herrn Heinrich wählten
Von Luxemburg, den tapfern Helden,
Des Männlichkeit im deutschen Land
War rühmlich weit und breit bekannt.

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Mit festem Sinne stellte er

Im Reiche Fried’ und Ordnung her,
Und brach der Fürsten Widerstand
In Oestreich und im Schwabenland.
Auch in Italien Ruhe schaffen

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Will er mit seines Heeres Waffen,

Und unbekümmert um den Bann
Des Papstes denkt er selbst daran,
Neapels König zu bekriegen:
Da muß er, ach, mit jähem Schlage

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Dem Tod durch schnödes Gift erliegen, –

So geht die unverbürgte Sage.