Erklärung etlicher der Menschen Zufäll nach des Monden Lauff/Mond im Zwilling.

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Zebelis
Erklärung etlicher der Menschen Zufäll nach des Monden Lauff
Mond im Stier. Mond im Krebs.
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.


[17]

Mond im Zwilling.


1.
Wenn die Wände anheben zu platzen / oder zerreissen.

SO wird einer von seinen Freunden nichts gutes hören sagen / seine Kinder / oder seine Freunde werden in Angst / Noth und Traurigkeit seyn / oder seine Gesandten und Boten in Angst / Elend / bekümmernis und Gefahr stehen / und nichts außrichten.


2.
Wann einem die Ohren anheben zuklingen.

So wird einem Geld gegeben werden / und bezahlung [18] von seinen Schuldleuten kriegen / und da einer etwas verlohren hette / oder einem domals was genommen were / so solte er es wieder erlangen und finden.


3.
Wann die Raben anheben zuschreyen.

So bedeut es / daß einem etwas gutes darauff erfolgen solle / und wird auch eine fröliche Botschafft und angenehme Brieffe empfahen / und etwas erfahren / darüber er sich hertzlich erfreuen.


4.
Wann die Hüner krehen?

So bedeut es / daß einer denselbigen Tag sol wunderliche Zeitung erfahren / oder das einem etwas seltzams wiederfahren werde / dessen er sich nicht hette versehen / oter das einer von den Leuten sol gar hochgehalten werden


5.
Wann einem die Augen anheben zu zwizzern und bieppern.

So bedeut es / das einem alßbald sol etwas gestolen / oder heimlich genommen werden / oder das einer zum spielen oder wetten / nicht sol Glück haben / sondern werde verlieren / oder das einer mit Geld verleihen werde betrogen werden.


6.
Wann das Feuer anhebt zuplatzen und zuspringen.

So bedeutet es / das einem sein kranck Weib sol sterben / oder ein ander kranckes in dem Hause / oder ein krancker Nachbar / oder ein verwandter Freund.


7.
Wann die Hunde heulen.

So bedeut es / das man zu Erbauung und Erhaltung [19] der Gotteshäuser etwas geben / und helffen werde / oder das man armen Leuten werde Almosen mittheilen / oder Kirchen helffen anrichten und stifften.


8.
Wann die Spitzmeuse lauten oder ruffen.

Bedeutet / das sich einer von dem andern mit grossem muthwillen und verdrießligkeit werde absondern / und eussern / oder werde mit jemand in Feindschafft kommen / und nicht mügen versühnet werden.


9.
Wenn sich die Röcke und Kleider versengen / oder wenig verbrennen.

So bedeut es / daß man einen frembden Gast werde bekommen / oder das einer mit grossen Herren und Fürsten zu handeln werde haben / oder eine verbesserung mit seinem Hause und Wohnung treffen.


10.
Von Erdbieben / oder so Erdwände einschiessen.

Bedeutet Auffruhr / Hader und Zanck unter denselbigen Leuten / und das einer in Kriegsläufften und Scharmüzeln werde zu boden gehen / und umbkommen.


11.
Wenn die Katzen wehklagen

So bedeut es einen mittelmässigen Zustand / und ist keine Gefahr zu besorgen.


12.
Wenn einem die Hüfften und Schenckel schwer werden / und er sie nicht wol erheben kan.

So wird einer von jemand gelästert / und auffs ärgste geschendet / oder Lästerbrieffe von seinen Wiederwertigen bekommen / oder selbst von andern Leuten übel reden.


[20]

13.
Wenn einer siehet einen Vogel auff die Erde fallen.

So bedeut es / daß einem von grossen gewaltigen Herren / ein wiederstand oder verfolgung wiederfahren solle / wird sich darüber betrüben / und in eine Kranckheit fallen / grosse Schmertzen und wehtage leyden / oder da einer mit einem handelt / so wird es anders seyn / denn das man einem zusaget.


14.
Wenn einem ein Wildprät im Walde begegnet.

Es sollen einem stattliche Geschencke / oder Verehrung von einem gegeben oder geschickt werden / oder Er wird anderen Leuten eine Gabe oder Verehrung erzeigen / oder es sol einer von einem grossen Herren mit einer Fürstlichen Gaben begnadet und begabet werden.


15.
Wann ein Liecht von sich selber außlischet.

Bedeutet / daß sein Geselle auff der Reise werde in ein unglück fallen / oder in einen Schaden und gefährligkeit kommen / oder das sich einer mit jemanden hefftig zancken und erzürnen solle / oder das einer von seinem Handel und Geschäffte abstehen müsse / und die Sachen verlieren werde.


16.
Wann eine Katze sitzet / und einen ansiehet.

Bedeutet / daß einem eine hertzliche Freude / derer Er sich nicht versehen / wiederfahren solle / oder das einer das jenige balde werde bekommen / darumb er sich bemühet.


17.
Wenn einer mit den Händen und Armen zusammen flitzschet.

Bedeutet das frembde Gäste / oder seine Freunde zu [21] einem kommen werden / oder das einer werde einen Boten mit Brieffen oder frembde Gesandten bekommen / oder das einem werden neue Bücher oder neue Zeitung zugesand werden.


18.
Wenn einer im Schlaffe ein böse Gespenste siehet.

Bedeutet / daß man von einem werde greuliche Dräuworte hören müssen / oder das sich die Unterthanen wieder die Obrigkeit setzen / Krieg und Hader anbieten werden / oder das einer mit jemanden sich in eine Rechtfertigung werde begeben / und einlassen müssen / oder wird einer getrennet / und absagungsbrieffe zugeschicket werden.


19.
Wenn einem die Mäuse die Kleider zerpeissen.

Bedeutet / daß einer mit seiner Mutter / oder mit einem guten Freunde sol auffstössig werden / und darnach sich seiner eussern / und nicht mehr vertrauen / noch Freundschafft mit ihm halten.

20.
Wenn einem die Kleider unversehens gar verbrennen.

So bedeut es / daß einer von seinem Wiedersacher Feindbrieffe oder absagungsbrieffe kriegen werde / oder wird von der ankunfft seines Feindes etwas erfahren / und sagen hören / davor er sich sehr entsetzen werde.


21.
Wenn das Feuer anhebt zu priezeln und knistern.

Bedeutet / das ein befehl oder ein Bote von seiner Obrigkeit kommen sol / oder das einer mit seiner Obrigkeit und grossen Herren und Fürsten reden / und zu handelung beruffen werden sol.


[22]

22.
Wenn einem sein Viehe im Forberge / oder das Wildpret im Gehäge umbfället.

So sol sich einer seinen Händeln hertzlich erfreuen / oder zu einer frölichen Gasterey und Pancket geladen werden.


23.
Wenn es im Hause sehr rauchet.

So bedeut es / daß es einem auff der Buhlschafft sol wolgehen / und das sich einer mit einem schönen Weibe ergetzen solle.


24.
Wenn einem die Kleider mit Blut besprenget werden.

Bedeutet / das einem werden neue Zeitung zugeschrieben werden / oder neue Ding offenbahret / die Er gerne zuwissen begehret / oder das neue Tumult werden angekündiget.


25.
Wenn einem die Adern im Armen klocksen.

So bedeuts / daß einem wird ein geschencke / oder Geld gegeben werden / oder das einer eine böse außstehende Geldschuld einbringen solle.


26.
Wenn einem eine plötzliche Freude wiederfähret.

Wo man jemand Geld schuldig ist / so wird man gemahnet werden / das man bezahlen muß / oder es wird die Gerichtliche Hülffe über einen ergehen.


27.
Wenn einer plötzlich traurig wird.

So bedeut es / daß man von einem viel böses sagen wird / kommet darüber in einen bösen verdacht / und wird darumb zu Rechte angeklaget werden / oder das einer bey seiner Obrigkeit / oder bey einem guten Freunde sol hart und fälschlich verlogen werden.


[23]

28.
Wenn einem die Hände jucken.

So bedeuts einem grosse Noth / Armuth und Mangel / und das Er nicht bekommen werde / darauff er seine Hoffnung setzen thut / und das er werde mit spielen und wetten verliehren / und so Er werde Geld verleihen / wird Er darumb betrogen.


29.
Wenn einem die Füsse jucken.

So bedeuts daß einem ein Ampt oder Dienst zugesaget sol werden / oder das einer von den Leuten in hohen Ehren sol gehalten werden.


30.
Wenn einer offt und viel nieset.

So bedeuts / daß einer werde Boten / oder Schreiben kriegen / und gar neuen bericht empfahen / darnach er sich richten muß.


31.
Wenn einer das Maul offen vergisset.

So bedeuts / daß einer willens hat auff die Bulschaft zugehen / und mit seinem Bulen sich zugesellen / oder sonsten mit unzüchtigen Weibern zuthun kriegen sol / oder wird mit Weiberhändeln verwirret und bemühet werden.


32.
Wenn einem die Nase gehling anhebt zu bluten.

So wird einer von einer schrecklichen That sagen hören / die ihn auch wird mit belangen / und zu unfall oder in bekümmernis bringen / oder wird sich einer bösen unrechten That unterstehen und mehr thun / denn das ihme gebühret oder befohlen ist.


[24]

33.
Wenn die Vogel oder Hüner einander beissen.

Bedeutet / das er von seinen nehesten Nachbarn / oder von seinen Gesellen / mit welchen er umbgeht / einen schaden oder eine böse Verhinderung empfahen werde / in ein zittern oder furcht kommen / und sich darauff gar übel befinden.


34.
Wenn sich zweyne Hunde / oder sonst zwey andere Thier miteinander beissen / stossen / oder schlagen.

So bedeuts / daß einer einen guten lieblichen Traum kriegen werde / der ihm sol wahre Ding bedeuten / oder das er in dem Schlaffe etwas liebliches oder tröstliches sehen sol.


35.
Wenn einer offt gehnet.

So bedeuts / daß gar liebe gute Freunde / zu einem kommen werden / oder das es einem mit seiner Bulschaft sol wohlgehen / und das sich lieblich gesellen thut.


36.
Wenn die Gänse anheben zuschreyen.

So bedeuts / daß einer werde andere Zeitung hören / denn die vorigen gewesen seynd / oder das einer werde Brieffe oder Bottschafft bekommen.


37.
Wenn die Pfauen ungewöhnlich anheben zuschreyen.

Bedeutet / das sich die Lufft und das Wetter wird verendern / und balde ein Regenwetter kommen.


38.
Wenn die Esel schreyen.

So bedeuts / das balde ein Fewer werde außkommen / [25] und das einem seine Kleider / oder sonsten sein anderer Haußrath / verbrennen soll.


39.
Wenn einem eine Todenleiche wird entgegen getragen.

So bedeuts / das einer in eine Kranckheit / oder Fieber sol fallen / oder das einem sonsten etwas wiederwertiges sol wiederfahren / es wird einem alles zurücke gehen / was er anfahen wil.


40.
Wenn die Vogel zu einem in das Fenster / oder in die Stuben fliegen.

So bedeut es eine Veränderung des Wetters / oder das einem eine schleunige Traurigkeit zustehen sol.


41.
Wenn einem ein alt Weib begegnet.

Das bedeutet / das einem bey Nacht ein erschrecklicher Traum / oder ein böse Gespenste, fürkommen sol.


42.
Wenn einer einen Becher Wein oder Bier ümstosset.

Bedeutet / das einer werde auff der Buhlschafft angenehme seyn / oder das einer mit buhlerischen Weibern werde Ergetzung haben.