Freies deutsches Hochstift für Wissenschaften, Künste und allgemeine Bildung zu Frankfurt a. M.
Freies deutsches Hochstift für Wissenschaften, Künste und allgemeine Bildung zu Frankfurt a. M.
Nachdem Herr Wilhelm Bauer von München, zufolge einer in der „Gartenlaube“ gegebenen Anregung, vom „Freien deutschen Hochstifte“ zur Vorlage seiner Erfindungen hierher berufen, zunächst am 3. d. M. vor dem Verwaltungsrathe und einem engeren Kreise aller hiesigen Sachverständigen der bezüglichen Wissenschaften und Künste, sodann, aus Grund der ihm einstimmig von den ausgezeichnetsten Fachmännern zu Theil gewordenen Anerkennung, auch in unserer ordentlichen öffentlichen Sitzung am 6. d. M. und demnächst am 8. und 13. d. M. im hiesigen volkswirthschaftlichen und im Arbeiterbildungs-Vereine die gesammte Grundlage und den wirklichen Beweis der Ausführbarkeit seiner nun schon seit mehr als zehn Jahren vergeblich ihrer Verwerthung zur Ehre des Erfinders und des deutschen Namens entgegenharrenden Erfindungen vorgelegt hat, erklären wir diese seine Erfindungen, vermittelst deren es ohne Zweifel möglich sein wird, versunkene Schiffe unzerstört, mit allem Gute, aus Tiefen bis zu mehreren hundert Ellen zu heben und zu bergen, ferner unter dem Wasser, mit willkürlichem Wechsel der Tiefen, frei nach allen Richtungen zu fahren, zu sinken und zu steigen, Arbeiten der verschiedensten Art zu verrichten, wissenschaftliche und andere zweckdienliche Beobachtungen zu machen, im Falle eines Krieges aber die Küsten des Vaterlandes gegen Kriegsfahrzeuge jeglicher Art in nachdrücklichster Weise zu vertheidigen, für durchaus begründet und ausführbar, in volkswirthschaftlicher, wissenschaftlicher und kriegerischer Beziehung für höchst wichtig und der Unterstützung des ganzen deutschen Volkes würdig!
Wir schließen uns daher der Bitte des zu Leipzig für diesen Zweck zusammengetretenen Hauptausschusses an, zu Stadt und Land zum Behufe der Ausführung zunächst der die Schiffshebung betreffenden Erfindung Wilhelm Bauer’s Beisteuern zu sammeln, deren Beförderung an den Leipziger Hauptausschuß (Herrn E. Keil) jede deutsche Buchhandlung gern übernehmen wird.
Frankfurt a. M., den 19. April 1862.